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Remchingen -  30.09.2025
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Im Wilferdinger Steinbruch: Aus Steinblöcken entstehen Skulpturen

Remchingen. Wo Arbeiter früher tonnenweise Baumaterial freilegten, klopfen heute die Künstler behutsam an ihren Skulpturen: Mitten hinein in die Vielfalt der Bildhauerei nahm am Sonntag der stillgelegte Steinbruch an der Verlängerung der Mutschelbacher Straße in Wilferdingen. Im Rahmen des offenen Ateliers zeigte der pensionierte Lehrer und passionierte Bildhauer Bernd Dennig zusammen mit seinen Künstlern einen Querschnitt ihrer Arbeiten.

Künstlern über die Schulter schauen konnten beim offenen Atelier im Wilferdinger Steinbruch Waltraud Keckel (ab Zweiter von links), Christa Schlittenhardt und Renate Kühnle, hier mit Christoph Traub (links) und Bernd Dennig.
Künstlern über die Schulter schauen konnten beim offenen Atelier im Wilferdinger Steinbruch Waltraud Keckel (ab Zweiter von links), Christa Schlittenhardt und Renate Kühnle, hier mit Christoph Traub (links) und Bernd Dennig. Foto: Zachmann

Direkt davor hatte Dennig mit dem Schorndorfer Künstler Christoph Traub einen dreitägigen Bildhauerkurs angeboten. Neben der Besichtigung lud der Sonntag mit kulinarischen Köstlichkeiten und musikalischer Begleitung durch die Carl-Dittler-Realschule ein zum Verweilen und ins Gespräch kommen. Schon die kleinen Besucher konnten sich mit kindgerechtem Werkzeug selbst ausprobieren.

Gemeinsam kreativ werden

„Wir kommen schon fast 20 Jahre hierher“, verdeutlichte Hans Schnappinger aus Singen zusammen mit Volker Völkle aus Wilferdingen.

Auch wenn die Steine altersbedingt mittlerweile etwas kleiner werden, sei die Lust und Kreativität keinesfalls erschöpft, freute sich Schnappinger über das rege Miteinander beim künstlerischen Schaffen, „Gemeinsam kann man sich inspirieren und neue Techniken voneinander lernen.“ Bevorzugt nutzen die beiden den heimischen Pfinztäler, aber auch den Maulbronner Schilfsandstein. „Die Steine direkt dort zu bearbeiten, wo sie auch herkommen, ist der Traum eines jeden Steinbildhauers – noch dazu in einem so tollen Ambiente“, unterstrich Traub, der für seine eigenen Kunstwerke auch gerne Granit oder Basalt benutzt.

„Gemeinsam wollen wir die regionale Bedeutung des letzten Pfinztäler Steinbruchs als Ort der Begegnung und Inspiration durch Kunst erhalten“, betont Dennig, der den Sommer über mehrere Erlebnistage und Exkursionen für Kernzeitgruppen und im Frühjahr wie berichtet ein Benefizkonzert mit dem Kulturverein Walfisch veranstaltet hatte. In Zusammenarbeit mit dem Römermuseum hatte die Realschule außerdem unter Leitung von Caren Beuchle und Dirk Vogeley einen Teil ihrer Projekttage in den Steinbruch verlegt und die Brücke zwischen römischer Vergangenheit und regionaler Tektonik geschlagen.