In 350 Arbeitsstunden erbaut: Neues Heim für historisches Löschfahrzeug in Höfen
Höfen. Idyllischer hätte ein neues Heim für das frisch lackierte und originalgetreu aufgearbeitete historische Höfener Löschfahrzeug LF8 aus dem Jahr 1965 wohl nicht ausfallen können: Mit vereinten Kräften haben in der Spitze bis zu acht Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Höfen in mühevoller Arbeit und in gut 350 Arbeitsstunden einen uralten Schuppen ausgeräumt und wieder hergerichtet. Nun ist das alte Häuschen, das etwas von der Wildbader Straße 43/1 abgerückt steht, wind- und wasserdicht, so dass das Schmuckstück auf vier Rädern nun offiziell einziehen konnte.
Im Rahmen eines Helferfestes bedankte sich denn auch Bürgermeister Heiko Stieringer bei den Männern und Frauen, die sich um alles gekümmert hatten: „Das LF8 steht jetzt wunderbar da und kann auch wieder genutzt werden – dafür ein herzliches Dankeschön!“ Bei welchen Gelegenheiten das historische Löschfahrzeug künftig zum Einsatz kommen soll, steht noch nicht fest. Es soll jedoch bei Festen oder auch zu Hochzeiten im Kameradenkreis fahren dürfen, ist sich die Gruppe um Holger Genthner sicher. Er hat das Fahrzeug der Gemeinde, das seit 2001 nicht mehr im Dienst ist, im Jahr 2007 der Gemeinde abgekauft. Seither stand es in einem offenen Schuppen bei der Eyachbrücke und rostete Jahr für Jahr langsam vor sich hin. Bis Genthner beschloss, das das so nicht weitergehen könne, erzählte er.
Gemeinsam mit einigen Feuerwehrfreunden begann er im Winter 2016/2017, den Oldtimer zu restaurieren. „Eine besondere Herausforderung stellten dabei die Schweißarbeiten dar“, erinnert er sich. Die Bremsen seien erneuert worden, es sei viel an der Karosserie gespachtelt worden und schließlich habe Jens Müller das Fahrzeug federführend grundiert und zweimal lackiert. „Im Frühjahr 2017 konnten wir es bereits wieder zulassen“, so der Eigentümer. Eine weitere Herausforderung sei das Nachmalen des alten Höfener Wappens auf der Karosserie gewesen. „Mit Hilfe alter Fotografien des Fahrzeugs haben wir das jedoch gut hinbekommen“, so Müller.
So gut, dass das Fahrzeug mit dem H für „Historisch“ auf dem Kennzeichen voll einsatzbereit dasteht. Der Motor läuft, ebenso das Blaulicht und der große Scheinwerfer. Die Zierleisten an der Karosserie sind poliert und funkeln um die Wette. Auch die alte Leiter auf dem Dach ist hergerichtet. Nur in einem Punkt sind sich alle einig: „Das LF8 zu fahren ist nicht einfach“, so Genthner. Denn Komfort wie eine Servolenkung habe es damals noch nicht gegeben. Auch habe das LF8 eine Lenkradschaltung und einen Choke, etwas, das heutzutage kaum noch jemand kenne.