In Bad Wildbad ist beim Naturparkmarkt die wilde Sau los
Bad Wildbad. Bei hochsommerlichen Temperaturen war am Sonntag den Besuchern des Kurparks einiges geboten. Der neunte Naturparkmarkt lud im Schatten der Bäume mit seinen 30 Ständen zum Schlendern ein. Für Unterhaltung sorgte die Wildbader Stadtkapelle, welche mit Musik um 11 Uhr die Veranstaltung eröffnete.
Doch deren Dirigent Martin Koch fehlte zu Beginn noch. Er kam dann nach dem ersten Lied aber auf die Bühne – allerdings als Wildschwein verkleidet. Kurz dirigierte er den zweiten Marsch – dann begab er sich zwischen den Bänken auf Tuchfühlung mit dem Publikum. "Das ist ein toller Start in die Wilde-Sau-Wochen", meinte Stefanie Dickgiesser von der Touristik nach Kochs Auftritt.
Denn der Naturparkmarkt eröffne erstmalig eben jene Themenwochen, sagte Dickgiesser. Zwei Mal habe man das in Wildbad eigentlich schon machen wollen. Zwei Mal habe Corona dazwischen gefunkt. Sie sei froh, dass es nun endlich stattfinden könne. Und dann habe man bei der Eröffnung auch noch bestes Wetter. Letztes Jahr habe es beim Naturparkmarkt nur geregnet. "Wem es zu heiß wird, der kann seine Füße ja in der Enz kühlen", meinte Dickgiesser zu den Besuchern.
Bianca Brosch vom Naturpark wies auf die vielen Stände mit Produkten aus der Region hin. Man unterstütze mit dem Kauf hier den Erhalt der heimischen Kulturlandschaft. Außerdem gebe es natürlich die Möglichkeit mit den Erzeugern ins Gespräch zu kommen und Fragen zur Herkunft und Herstellung ihrer Produkte zu stellen.
Genuss vom heimischen Wild
Viele der Stände reihten sich thematisch in die Wilde-Sau-Wochen ein. So gab es am Food-Truck von Björn Kraft zum Beispiel einen passenden Burger – "Gezupfte Wildsau" nannte er ihn. Schwarzwild über viele Stunden im Smoker ganz zart zubereitet, gegrillt und immer wieder mit dunklem Bier übergossen landete schließlich in einem Brötchen. Dazu gab Kraft Rotkraut, Kirschmarmelade und Röstzwiebeln.
Wer es traditioneller mochte, war bei Metzger Werner Gauß aus Christophshof gut aufgehoben. Dort gab es diverse Wildprodukte. Alles aus eigener Herstellung und mit Tieren aus der Umgebung, wie er betonte. Die „Wilde-Sau-Wochen“ hätten auf jeden Fall zu einer höheren Nachfrage nach solchen Produkten gesorgt.
Am Stand von Marco Gretz und Markus Maisenbacher konnten die Besucher die in der Stadt bereits bekannten "Bad.Wild.Bad"-T-Shirts kaufen. Gemeinsam mit diesem Spruch ziert eine Wildsau die Kleider. "In der Tourismus-Information laufen diese Shirts gut", erklärte Dickgiesser. Das liege wahrscheinlich auch an der pfiffigen und modernen Aufmachung. Seit 2018 vertreiben die beiden ihre Artikel. Nun gibt es mit dem "Schweinhorn" – einem in Rosa gehaltenen Wildschwein mit Horn auf der Stirn – sogar ein neues Motiv.
Auch für Kinder was geboten
Erfrischen konnten sich die Besucher am Stand von Christopher Müller. Aus seinem "Bruno Enztal Dry Gin" mixte er kühle Drinks – etwa den Cocktail "Wilde Sau Fizz". Zum Gin kamen noch Birnensaft, Soda, Rohrzuckersirup, Preiselbeeren, Thymian und Eis mit ins Glas.
Die kleinen Gäste durften am "Wildi"-Stand Masken mit dem Konterfei der bekannten Kinderbuch-Wildsau, welche Hauptdarstellerin einer Wildbader Sage ist, basteln. Passende Wanderungen und Lesungen für Kinder werden in den nächsten Wochen veranstaltet. Die Wilde-Sau-Wochen mit vielen Angeboten in der lokalen Gastronomie dauern noch bis zum 17. Juli.
