In Friolzheim soll in der Ortsmitte seniorengerechtes Wohnen entstehen
Friolzheim. Für ein verkauftes Areal mitten in Friolzheim hat der Gemeinderat ein Projekt zu seniorengerechtem Wohnen vorgestellt bekommen. Um die Voraussetzungen zu schaffen, geht das Gremium dafür eine Bebauungsplanänderung an.
Wolfgang Schweizer, Hauptgeschäftsführer der Schweizer Immoprojekt GmbH aus Gerlingen, stellte zusammen mit Gabriele Ludmann vom Architekturbüro Hansjörg Ludmann aus Leonberg die Planung vor. Auf dem Gelände an der Leonberger Straße 4 könnte in zwei Gebäuden seniorengerechtes Wohnen entstehen. Neben verschieden großen Wohnungen in den je Stockwerk weiter zurückspringenden Etagen ist eine Wohngemeinschaft mit sechs Ein-Zimmer-Appartements und Gemeinschaftsraum für Personen mit Berechtigungsschein geplant.
Diskussion um Stellplätze
Geplant ist außerdem eine 24-Stunden Präsenz für betreutes Wohnen. Insgesamt sind in den beiden viergeschossigen Gebäuden 29 Wohnungen mit einer Tiefgarage geplant. Der Anlage sind 32 Stellplätze zugeordnet, wobei drei Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge vorgehalten werden. Aus den Reihen der Gemeinderäte geriet die Stellplatzsituation in die Kritik. Dem entgegnete Schweizer: „Nur maximal 50 Prozent der Menschen in betreuten Wohnungen haben Autos.“ Deshalb sei die Idee entstanden, Elektroautos anzubieten, auf die die Bewohner bei Bedarf zurückgreifen könnten.
Daniela Zinober (b.u.n.t.) gab zu bedenken, dass ältere Menschen vielleicht kein Auto wollen, aber Besuch empfangen, der Parkraum benötigt. „Wir beschließen heute kein Parkkonzept, es geht um ein Bebauungsplanverfahren“, erinnerte Bürgermeister Michael Seiß, betonte aber auch, dass an der Leonberger Straße nicht geparkt werden könne.
Die betroffenen Grundstücke liegen im Bebauungsplan „Südlich der neuen Ortsdurchfahrt“, der bislang nur im vorderen Bereich Baufenster vorsieht. Jürgen Sülzle (WFF) beantragte, die Bebauungsplanänderung anzugehen, wobei er dies mit einem höheren Stellplatzschlüssel verknüpfte. Die Mehrheit der Gemeinderäte stimmte dem zu. Zuvor war ein Antrag von Barbara Merz-Schabel (WFF) gescheitert, die für die Gebäude ein Stockwerk weniger vorgeschlagen hatte.