In Karlsbad steigen die Kindergartengebühren - Sollen Förderschüler von der Kernzeitbetreuung ausgeschlossen werden?
Karlsbad. Karlsbads Gemeinderäte haben zur Anhebung der Beiträge für die Kindergärten ab 2020 um drei Prozent Ja gesagt. Ebenfalls um drei Prozent, allerdings rückwirkend zum 1. September, werden die Gebühren für die Kernzeitbetreuung in den Grundschulen erhöht. Vertagt hingegen wurde überraschend die Entscheidung über einen Ausschluss der Kinder der in Ittersbach beheimateten Karlsbader Förderschule aus der Kernzeitbetreuung.
In den Kitas steigt beispielsweise der Monatsbeitrag für über Dreijährige in der Regelgruppe bei einem Kind in der Familie von bisher 125 Euro auf 128 Euro. Bei verlängerten Öffnungszeiten von 149 auf 154 Euro. Für unter Dreijährige erhöhen sich die Kosten in der Regelgruppe bei einem Kind in der Familie auf künftig 262 Euro (bisher 254) und in der Ganztagesgruppe auf 526 Euro (bisher 511). Hinzu kam bisher als Einheitspreis in allen Kitas gegebenenfalls das Mittagessen mit 3,35 Euro. Auch hier steigen die Kosten. Laut der Verwaltung gehen die Träger der insgesamt zwölf Karlsbader Kindergärten bezüglich der Caterer zwischenzeitlich getrennte Wege. Die jeweiligen Kita-Träger legen die Essenspreise künftig selbst fest, die Kommune übernimmt ein Drittel der Kosten.
Trotz der Gebührenanpassungen in den zurückliegenden Jahren haben Elternbeiträge die Kosten der Kitas 2018 nur zu 16,6 Prozent gedeckt. Ziel des Städtetages sind 20 Prozent, wie Hauptamtsleiter Benedikt Kleiner verdeutlicht. „Wir haben in allen Ortsteilen gute Standards, ein bedarfsorientiertes Betreuungssystem und eine gute pädagogische Arbeit. Die Kostenspirale darf allerdings nicht aus dem Ruder laufen“, so Bürgermeister Jens Timm.
Der Tenor aus allen Fraktionen: Man wolle weiterhin attraktive Angebote für junge Familien vorhalten, müsse allerdings die Kostenentwicklung im Auge behalten. Bis dahin herrschte Einigkeit. Anders beim Punkt des geplanten Ausschlusses der Förderschüler von der Kernzeitbetreuung. Laut Verwaltung sorgten soziale Auffälligkeiten zu erheblichen Problemen innerhalb der Kernzeit-Gruppen. Gefordert sei das Kreisjugendamt, das bisher leider die Verantwortung und damit mögliche zusätzliche Kosten an die Gemeinde delegiere. Peter Kiesinger (CDU) beantragte erfolgreich die Vertagung der Entscheidung.
