In der Krise hilft Vertrauen - auch in handelnde Personen und ins eigene Land
Dass wir in aufregenden/spannenden/verrückten/bedrohlichen und merkwürdigen Zeiten leben, kann jeder erahnen, der in den vergangenen Wochen einen Supermarkt betreten hat. Selbst Wochen nach dem Lockdown/Shutdown/Herunterfahren des Landes gibt es noch immer Hamsterkäufe – Toilettenpapier sowie Flüssigseife sind weiterhin Mangelware. Dass die meisten Menschen inzwischen mit Schutzmasken einkaufen gehen und Handschuhe tragen, ist nicht nur ebenso befremdlich wie offenbar notwendig; auch der letzte Mensch dürfte sich inzwischen fragen, in was für eine Situation wir da hineingerutscht sind und was offensichtlich alles notwendig ist, um einigermaßen glimpflich wieder aus der Corona-Krise herauszukommen. Interessant zu beobachten ist, wie es einem selbst geht in der momentanen Situation.
Eine Kolumne von Maximilian Lutz
Mal denkt man sich: Wird schon alles nicht so schlimm werden. Am nächsten Tag liest man dann eine Reportage aus einem Krankenhaus und merkt förmlich, wie es einem die Gurgel zusammenzieht. Dort ist dann von Patienten die Rede, die nicht mehr alleine atmen konnten, weil sie den Eindruck hatten, es hätte ihnen jemand einen Zementblock auf die Lunge gelegt. Und auch die Erfahrungsberichte all jener, die beatmet werden mussten und denen zu diesem Zweck ein Schlauch in den Rachen gesteckt wurde, gehören nicht unbedingt in die Kategorie „erbauliche Lektüre“. Hinzu kommt: Die Zahl jener, die einen schweren Krankheitsverlauf nicht überleben, ist leider keinesfalls so gering, als dass man die Angst vor einer Ansteckung mit einem Schulterzucken beiseiteschieben könnte.
Womöglich ist es in Zeiten wie diesen kein Fehler, ein wenig Vertrauen zu haben. Gottvertrauen sowieso, aber auch in die handelnden Personen. Man mag sich zurecht über vieles aufregen, was in Deutschland vor sich geht. Aber so furchtbar schnell fällt mir kein Land ein, in dem ich während einer Krise wie dieser lieber leben würde.