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Remchingen -  21.11.2018
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Initiative gegen Beleidigungen übers Smartphone: Nie mehr Opfer sein

Remchingen-Singen. Remchingens Bergschule ist landesweit die erste „Schule gegen Cybermobbing. Ausschlaggebend: Der Alltag ist geprägt vom gemeinsamen Kampf gegen Pöbeleien im Netz.

Ging es vor Jahren noch um Schubsen auf dem Schulhof oder Pöbeleien in der Pause, läuft modernes Mobbing übers Internet oder Nachrichten auf dem Smartphone – nicht weniger schmerzhaft, dafür hemmungsloser, ständig und überall. Bei dem Thema wollte die Singener Bergschule nicht länger wegschauen. Als erste Schule in Baden-Württemberg durfte sie nun feierlich die Zertifizierung „Wir alle gegen Cybermobbing“ vom Bündnis gegen Cybermobbing entgegennehmen. Jessica Wettstein und Peter Sommerhalter vom Bündnis übergaben zusammen mit Horst Hitzges als Vertreter der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank BW die Urkunde an den kommissarischen Schulleiter Efthymios Vlahos.

„Wenn wir hinschauen, dann auch richtig und professionell“, verdeutlichte Vlahos, was die Zertifizierung für die Grund- und Werkrealschule mit rund 300 Schülern bedeutet. So habe jüngst die Schulkonferenz als siebten Punkt der Hausordnung fest verankert, auftretenden Fällen von Cybermobbing entschieden nachzugehen – mitunter auch durch rechtliche Schritte. Aber auch die Schüler sind sensibilisiert. So bastelten im Rahmen einer Projektwoche die Fünftklässler kleine Superhelden, während die Neuntklässler in einem Video die Gefühle eines Mobbing-Opfers nachstellten. Auch die Hauswirtschaftslehrerinnen waren kreativ und teilten bewusst solche Schüler miteinander zum Obstsalat schnippeln ein, die sich nicht immer bestens miteinander verstehen.

„Ich finde es richtig gut und wichtig, dass unsere Schule etwas gegen das unberechenbare Thema tut“, freute sich die 15-Jährige Schülersprecherin Anna Stejskal.

Autor: Julian Zachmann