Integration über Sprache hinaus: In Nöttingen kommen Frauen unterschiedlicher Nationen an einen Tisch
Remchingen. „Jetzt beginnt die wichtigste Aufgabe: die eigentliche Integration“, stellt Ulrike Hohmann fast zwei Jahre nach der Schließung der Darmsbacher Notunterkunft fest, in der zu Spitzenzeiten 296 Flüchtlinge lebten. Mittlerweile sind viele Flüchtlinge dezentral verteilt, wohnen in Remchingen und Nachbargemeinden.
Doch um sich wirklich ins Gemeindeleben hineinfinden zu können, bedarf es noch einiger Schritte. „Diese Integration funktioniert nur mit Sprache und Kontakten zu deutschen Familien“, verdeutlicht Hohmann, die sich nach ihrer Lehrertätigkeit weiter als Jugend- und Familientherapeutin in Remchingen engagiert und mit der ebenso pensionierten Lehrerin Doris Kolakowski seit einem Jahr regelmäßige Deutschkurse für Flüchtlingsfrauen anbietet.
Dabei haben die beiden schnell festgestellt, dass es zur gelungenen Integration noch mehr braucht und mit weiteren Ehrenamtlichen Andrea Dewald und Ursula Hoffmann das Café F ins Leben gerufen: Einmal im Monat treffen sich bis zu 20 Frauen bunt gemischter Herkunft in der RemBar im alten Nöttinger Rathaus, um sich bei selbst gemachtem internationalen Fingerfood und Getränken gemeinsam an einen Tisch zu setzen und über die Herausforderungen des Alltags ins Gespräch zu kommen. „Von Analphabetinnen bis zu Akademikerinnen haben wir alle Bildungsgrade mit dabei.“ Ebenso vielfältig sind die Kulturen: von Syrien über den Irak bis hin zu Nigeria. So wie Kinder durch Schulen Kontakt haben und Männer etwa durch Sportvereine, so haben die Organisatorinnen für die Frauen hiermit ein beispielhaftes Format gefunden. Ob Familienplanung oder Arbeitsmöglichkeiten, Schulprobleme der Kinder, Wohnungssuche in der Region oder die Mitgliedschaft in Vereinen – all das sind Themen, die in der RemBar in geselliger Runde zur Sprache kommen und die nebenbei auch die Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmerinnen stärken.´
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