Interview mit Bad Wildbader Bürgermeister: Mack will kulturelle Leuchttürme schaffen
Bad Wildbad. Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack hält die vielfältigen Kulturangebote in der Kurstadt für wichtig und möchte sie und insbesondere das Festival-Highlight „Rossini“ weiter stärken. Im PZ-Interview betont er aber, dass er es auch für notwendig hält, Bestehendes einmal unter dem Gesichtspunkt einer Neuausrichtung zu überprüfen.
PZ: Kultur ist als weicher Standortfaktor für die Kommunen enorm wichtig geworden. Kultur kostet allerdings auch Geld, weil man dabei nicht nur auf Vereine setzen kann. Welchen Anteil am städtischen Haushalt nimmt die Kultur in Bad Wildbad ein?
Klaus Mack: Die Kultur stellt im städtischen Haushalt beziehungsweise im Wirtschaftsplan unserer Touristik GmbH einen großen Anteil dar. Mit der Förderung des Festivals Rossini in Wildbad, der Jugendmusikschule und dem Marcel-Baluta-Ensemble werden jährlich über 400.000 Euro investiert. Man muss dabei immer sehen, dass dies freiwillige Ausgaben sind. Wir sind mit einem der Eröffnungskonzerte des Schwarzwald-Musik-Festivals Teil eines schwarzwaldweiten Netzwerkes mit großer Außenwirkung. Und wir unterstützen das Weihnachtskonzert des Landespolizeiorchesters. Das Kiwi Kino in Bad Wildbad kann nur erhalten werden, weil sich zahlreiche Institutionen von den Stadtwerken, über die Stadt, die Touristik oder das Staatsbad einbringen. Die engagierte Arbeit des Fördervereins und die Kooperation mit dem Kommunalen Kino in Pforzheim sind ein Erfolgsmodell. Die Touristik GmbH organisiert eigene Veranstaltungen wie beispielsweise das Clara-Schumann-Wochenende. Übrigens ist auch das Heimat- und Flößermuseum in Calmbach Teil unseres kulturellen Engagements.
PZ: Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Situation um diesen Standortfaktor, der ja nicht nur die Wirtschaft und Ansiedelungen, sondern auch die gesamte Lebensqualität und Attraktivität der Stadt betrifft, zu verbessern?
Mack: Wir wollen bei Rossini das Marketing verbessern und noch mehr Übernachtungen generieren. Dazu soll die ganze Stadt während des Festivals zur Festivalstadt werden. Rossini muss noch mehr im Stadtbild präsent sein. Außerdem wollen wir mit Streaming-Angeboten die Breitenwirkung erhöhen. Insgesamt haben wir eher das Problem, dass es zu viele Veranstaltungen unterschiedlicher Akteure gibt, die sich teilweise überschneiden. Verbesserungsbedarf sehen wir daher in der Kommunikation der Angebote.
PZ: Gibt es Ideen, die Kulturangebote – auch im Zusammenhang mit dem boomenden Tourismus – auszubauen?
Mack: Wir wollen die Kulturangebote in Bad Wildbad eher konzentrieren und Schwerpunkte setzen, anstatt sie auszubauen. Dabei ist der boomende Tourismus das eine, das andere ist die Frage, welche Angebote die Gäste von heute suchen. Dabei muss man manches Bestehende auch einmal überdenken und sich auf neue Zielgruppen einstellen.
Das ganze Interview lesen Sie am Dienstag in der Nordschwarzwald-Ausgabe der PZ.
