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Heimsheim -  24.12.2024
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JVA Heimsheim will mit neuem Konzept aufklären: Wie lebt es sich hinter Gittern?

Heimsheim. Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Heimsheim startet im kommenden Jahr ihr neues Modellkonzept „JVA Heimsheim besucht Schulen“ unter dem Motto: Prävention, Information und Berufsorientierung. Ziel ist es laut Pressemitteilung unter anderem interessierte Schülerinnen und Schüler über das Leben und Arbeiten hintern Gittern, den Vollzugsalltag in der JVA Heimsheim, Aufgaben des Justizvollzugs sowie Gründe, die zu einer Freiheitsstrafe führen können, zu informieren, Fragen zu beantworten und aufzuklären.

JVA Heimsheim Häftlingstransport Jubiläum
Im kommenden Jahr will die JVA Heimsheim (hier im Bild zu sehen) in Schulen über das Leben und Arbeiten hinter Gittern informieren und Fragen beantworten. Hierzu werden Mitarbeiter der JVA Schulen besuchen und darüber berichten. Foto: Röhr

Aufklärungsarbeit im Fokus

Zudem soll das Projekt das Verständnis für die Bedeutung des Justizvollzugs fördern und kostbare Einblicke hinter die sonst hinter hohen Mauern verborgene Kleinstadt bieten. Ermöglicht werden soll dies durch die Bediensteten der JVA Heimsheim und ihren verschiedenen Fachrichtungen – vom uniformierten Dienst über den Sozialdienst, den Psychologischen Dienst, den Werkdienst, den Pädagogischen Dienst bis hin zur Anstaltsleitung –, die laut Pressemeldung in Kleingruppen jeweils zwei bis drei Schulen pro Jahr aufsuchen werden.

„Ich freue mich sehr, dass wir 2025 unser neues Modellkonzept ‚JVA Heimsheim besucht Schulen‘ unter dem Motto ‚Prävention, Information und Berufsorientierung‘ realisieren können. Wir hoffen, hierdurch wichtige Aufklärungsarbeit leisten zu können, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich über das Leben und Arbeiten hinter Gittern zu informieren und zu sensibilisieren. Den Bediensteten der JVA Heimsheim danke ich schon jetzt sehr für ihr überobligatorisches Engagement“,

- sagt Frank Jansen, Leiter der JVA Heimsheim.

Berichte und mehr

Neben mündlichen Berichten zu den oben genannten Themen würden die Bediensteten schulgerechtes Anschauungsmaterial mitbringen wie etwa Modelle von zwei Hafträumen, eine VR-Brille zur virtuellen Begehung eines Unterkunftsgebäudes der JVA Heimsheim, Ausrüstungsgegenstände von Bediensteten, eine Grundausstattung von Insassen – zum Beispiel Kleidung, Bettwäsche sowie Geschirr – und eine Präsentation mit Fotos. Die jeweiligen Details könnten mit der Schule bedarfsgerecht abgestimmt werden.

Wunsch von den Schulen

Bereits mehrere Schulen haben sich laut Pressemitteilung in den vergangenen Monaten an die JVA Heimsheim gewandt, um Informationen über die Justizvollzugsanstalt zu erhalten. Zudem habe der Wunsch bestanden, präventiv tätig werden zu können, um etwa Auffälligkeiten bei Schülern vorzubeugen.

Interessierte Schulen aus dem Einzugsgebiet der JVA Heimsheim (Umkreis: etwa 30 Kilometer) können sich bis zum 15. Januar des kommenden Jahres per Mail an poststelle@jvaheimsheim.justiz.bwl.de mit dem Betreff „JVA Heimsheim besucht Schulen“ melden. Die Schulen, die in Betracht kommen, würden im Nachgang kontaktiert, um alles Weitere abzustimmen. Sofern ein größerer Bedarf bestehe, könne das Projekt über 2025 hinaus verstetigt werden, wobei gegenwärtig pro Jahr etwa zwei bis drei Besuche von Schulen leistbar seien, so die JVA Heimsheim abschließend. 

Autor: pm