Jeder Sechste bei Mahle Behr Mühlacker verliert bis Ende 2021 seinen Job
Mühlacker/Vaihingen an der Enz/Stuttgart. Weltweit sollen beim Stuttgarter Mahle-Konzern 7.600 Arbeitsplätze wegfallen – 2.000 davon in Deutschland. Am Donnerstag wurden die konkreten Zahlen bekannt: Bei Mahle Behr in der Region Mühlacker werden 211 Stellen abgebaut, allein 199 am Standort in der Senderstadt und weitere zwölf im Werk Vaihingen/Enz.
„Jeder sechste Beschäftige in Mühlacker soll bis Ende 2021 gehen“, bestätigte gesternam Donnerstag Betriebsratsvorsitzende Nektaria Christidou. In der Region Mühlacker sind aktuell 1.540 Mitarbeiter für Mahle Behr tätig. Man wolle betriebsbedingte Kündigungen in jedem Fall vermeiden, so Christidou.
Ziel: Jobs sichern durch Absenkung der Arbeitszeit
Der Betriebsrat habe seinerseits einen Forderungskatalog erarbeitet, der in den Verhandlungen mit der Geschäftsleitung diskutiert werde. Ziel sei es durch eine Arbeitszeitabsenkung im Werk Mühlacker möglichst viele Jobs zu sichern. Dafür sollen auch tarifliche Vereinbarungen (das tarifliche Zusatzentgelt T-Zug) genutzt werden. Beschäftigte, die in Schicht arbeiten, Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, können wahlweise einen Teil des tariflichen Zusatzgeldes in Zeit umwandeln und zusätzliche acht Tage im Jahr frei nehmen.
Verwaltung und Entwicklung in der Stuttgarter Zentrale trifft ein Abbau von 800 Stellen. Noch schlimmer ergeht es den Mahle-Standorten in Gaildorf und Freiberg – beide Werke werden bis zum Jahr 2023 ganz geschlossen.