Junge Retter üben den Ernstfall: Jugendfeuerwehr aus Mühlacker zeigt ihr Können
Mühlacker. Beim Deutschen Roten Kreuz gibt es sogar eine Abteilung für Spezialeffekte: Ein wenig Kunstblut hier, etwas Improvisationsgeschick da und schon ist die perfekte Verletzung simuliert. Von ihnen benötigte man am Freitagabend gleich mehrere: Ein durch die Hand gestochener Nagel und ein herausstehender Knochen waren notwendig, um eine durchaus realistische Rettungsübung möglich zu machen.
Die jungen Einsatzkräfte der Mühlacker Jugendfeuerwehr zeigten sich dennoch äußerst unerschrocken. Bei der Verletztenrettung saß jeder Handgriff, verschüttete Personen wurden eigenhändig ausgebuddelt und im gut sortierten Verbandskasten verlor niemand so schnell den Überblick.
Auch das Szenario hatte etwas durchaus Stimmungsvolles: Das Kieswerk der Firma Bergle, wo es auch ein größeres Feuer zu bändigen galt, eignete sich perfekt als Trainingsort. Rund 70 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren hatten sich auch dieses Mal am großen Berufsfeuerwehrtag beteiligt, der sämtliche Sektionen aus Mühlacker mit einbezog. Mit einer Dauer von 24 Stunden stand den Teilnehmern ein echter Marathon bevor, um dabei nicht nur potenziellen beruflichen Nachwuchs zu rekrutieren, sondern auch die Jugendlichen für den Ernstfall fit zu machen. „Für viele ist der Tag das absolute Highlight im Jahr“, bestätigte Michael Schmidt, Abteilungskommandant in Mühlhausen, wobei dieser regelmäßig kurz vor den Herbstferien abgehalten wird. „Unvorhergesehene Zwischenfälle gehören bei uns eben zum Alltag“, so Schmidt weiter. Die Organisation wurde dieses Mal von der Abteilung in Lomersheim übernommen, Lienzingen wird den Feuerwehrtag im nächsten ausführen.