KTV Straubenhardt gegen TG Saar: Das nächste Herzschlagfinale der Turn-DM winkt
Straubenhardt. Dass es im Finale um den Titel der Deutschen Turnliga (DTL) eng zugehen kann, hat das vergangene Jahr gezeigt. Damals entschied die KTV Obere Lahn das Titelduell gegen die KTV Straubenhardt erst mit der letzten Übung am Reck für sich. Dieses Jahr könnte es ähnlich spannend zugehen, wenn sich am Samstag um 18.00 Uhr in der MHP-Arena in Ludwigsburg beim Finale Straubenhardt und die TG Saar gegenüber stehen. Erst vor vier Wochen duellierten sich beide Teams im Liga-Finale und trennten sich mit einem im Turnen höchst seltenen Unentschieden (34:34 nach Scorepunkten). Was bedeutet das für den Samstag? Die PZ beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie sieht es bei der TG Saar personell aus?
Die Saarländer haben mit dem Russen Nikita Nagornyy (amtierender Mehrkampf-Weltmeister) und dem Ukrainer Oleg Verniaiev (Dritter im WM-Mehrkampf) die Ausländerposition exzellent besetzt. Verniaiev fehlte aber zuletzt in Straubenhardt, nachdem er beim Wettkampf zuvor geschwächelt hatte. Im Finale wird er aber zurückerwartet. Mit Lukas Dauser hat die TG den aktuell besten deutschen Mehrkämpfer in ihren Reihen, mit Waldemar Eichorn, Eugen Spiridonov und Sebastian Krimmer zudem viele Routiniers.
Wen kann die KTV Straubenhardt ins Rennen schicken?
Nach Marcel Nguyen und Daniel Wörz fällt nun auch Allrounder Alexander Maier aus, der sich gegen die TG Saar am Sprung einen Anriss des vorderen Syndesmosebandes zugezogen hat. Ivan Rittschick und Nils Dunkel sind weiter nur eingeschränkt an vier bzw. drei Geräten einsetzbar. „Verletzungen gehören dazu, aber dieses Jahr hat es uns schon erwischt“, sagt KTV-Coach Steve Woitalla. Der Russe David Belyavskiy wird also mindestens fünf Geräte turnen. Im Einsatz sind zudem Nick Klessing, Tobias Radoi und Lucas Herrmann. Ob die KTV zum Finale außerdem eine Überraschung aus dem Hut zaubert?
Wird es tatsächlich ein Duell auf Augenhöhe?
Vieles spricht dafür. Sieht man auf die Saisonstatistik, fällt auf, dass beide Teams Stärken an den Ringen und Schwächen am Sprung haben. Vor dem direkten hatten beide Teams an den Ringen alle möglichen zwölf Gerätepunkte geholt, am Sprung aber nur vier (Saar) bzw. sechs Punkte (Straubenhardt). Im direkten Duell gewann die TG die Ringe und die KTV den Sprung.
Was spricht für wen?
Für die TG Saar sicherlich die Routine und die Flexibilität auf der Ausländerposition. Bei der KTV glaubt Steve Woitalla: „Wenn wir ohne Fehler durchkommen und sich keiner verletzt, haben wir gute Chancen.“ Im direkten Duell hatten noch einige Turner auf beiden Seiten „Luft nach oben“, um es vorsichtig auszudrücken. Bei der KTV Andreas Bretschneider am Reck und an den Ringen, Ivan Rittschik am Barren sowie Lucas Herrmann am Reck. Bei der TG traf das auf Waldemar Eichorn am Boden und Sebastian Krimmer am Barren zu.
Wäre Schwäbisch Gmünd-Wetzgau der einfachere Finalgegner für die KTV gewesen?
Das ist schwer zu sagen, aber die KTV hatte es in der Hand. Sie führte gegen die TG Saar mit vier Scorepunkten, als Andreas Bretschneider als letzter Straubenhardter ans Reck ging. Zusammen mit Steve Woitalla hatte er beschlossen, eine schwierigere – und riskantere – Übung zu turnen, als Generalprobe fürs Finale. Er stieg ab und gab vier Scores an Felix Remuta holte vier Scores für die TG, die sonst das Finale verpasst hätte. „Ich habe deshalb auch in Schwäbisch Gmünd angerufen und erklärt, warum Breti nicht die sichere Übung geturnt hat“, sagt Woitalla.
