KTV Straubenhardt gegen TG Saar: Ungewohnte Spannung vor dem Turn-Finale
Straubenhardt. Dass die KTV Straubenhardt am letzten Wettkampftag der Deutschen Turnliga (DTL) vor dem Finale gegen die TG Saar turnt, kam schon öfters vor. Der DTL-Terminplan ist oft so gestrickt, dass sich die beiden besten Teams des Vorjahres erst zum Ausklang wieder gegenüberstehen. Weil Straubenhardt und die TG Saar seit Jahren dominierende Teams in der DTL sind, kam es häufiger vor, dass dieser letzte Wettkampf vor dem Finale wenig Spannung bot. Beide Teams waren häufig schon für das große Finale qualifiziert, mussten folglich bei der Generalprobe ihre Karten nicht aufdecken. So hat es sich auch in diesem Jahr abgezeichnet. Dann aber kam alles ganz anders.
Am vorletzten Wettkampftag unterlag die KTV beim SC Cottbus 23:35, ebenso überraschend zog die TG Saar daheim gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau mit 30:44 den Kürzeren.
Und plötzlich ist die Finalfrage wieder offen. Als großer Favorit auf das Finale geht die KTV Straubenhardt (10:2 Punkte/+36 Gerätepunkte) in den letzten Wettkampf, gefolgt von der TG Saar (10:2/+28), dem TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau (8:4/+16) und dem SC Cottbus (8:4/+4). Die Straubenhardter Position ist deshalb komfortabel, weil den Schwarzwäldern schon der Gewinn eines Gerätes reicht, um Schwäbisch Gmünd-Wetzgau auf Distanz zu halten – notfalls über den direkten Vergleich, den die KTV für sich entschieden hat.
Weniger komfortabel ist die Position der TG Saar. Sollte Schwäbisch Gmünd-Wetzgau am Samstag beim Tabellenvorletzten StTV Singen alle zwölf Gerätepunkte gewinnen – das ist nicht ganz unwahrscheinlich, darf die TG Saar in Straubenhardt nicht verlieren, oder muss im Falle einer Niederlage wenigstens sieben von zwölf möglichen Gerätepunkten holen. Sonst wäre der Platz im Finale verspielt.
Keinen Liveticker verfolgen
Ein Gerät zu gewinnen, das sollte für die KTV Straubenhardt im Spitzenduell eigentlich kein Problem sein. Aber Steve Woitalla denkt gar nicht an Schadensbegrenzung. „Wir können den ganzen Wettkampf gewinnen“, sagt Straubenhardts Cheftrainer. Wenn am Samstag um 18.00 Uhr in der Straubenhardthalle der entscheidende Wettkampf beginnt, will Woitalla den Liveticker aus den anderen Hallen nicht verfolgen. „Wir wollen einfach unsere Leistung bringen“. Die soll und muss besser sein als zuletzt in Cottbus, als das ersatzgeschwächte Team einen gebrauchten Tag erwischt hatte. „Das war nicht die KTV, die wir kennen. Wir werden ein anderes Gesicht zeigen.“
Die interessanteste Erkenntnis für den Straubenhardter Trainer am vergangenen Wochenende war, „dass die TG Saar zu schlagen ist“. Obwohl die Saarländer mit ihren Top-Ausländern Oleg Verniaiev und Nikita Nagorny angetreten war. Speziell Verniaiev hatte einen ganz schwachen Tag. Er verlor alle seine drei Duelle an Pauschenpferd, Sprung und Barren, gab dabei elf Scorepunkte ab. Hätte er normal geturnt und einige Scores geholt, statt abzugeben, wäre die TG Saar schon durchgewesen.
Die KTV Straubenhardt wird am Samstag nichts dem Zufall überlassen. Der Russe David Belyavskiy wird eingeflogen und soll das Team wie vor drei Wochen in Schwäbisch Gmünd zum Sieg führen. „Dass er dabei ist, gibt uns eine Menge Sicherheit“, sagt Woitalla. Daniel Wörz wird dagegen, wie schon in Cottbus, mit einer Handverletzung fehlen. Nils Dunkel steht für drei Geräte zur Verfügung, Ivan Rittschik für ein oder zwei Übungen.