Kämpfelbacher Räte stellen Weichen: Bildungszentrum steht vor Neustart
Kämpfelbach. Wer eine lange, hitzige Diskussion erwartet hatte, wurde enttäuscht. Geordnet, sachlich und nüchtern hat sich der Kämpfelbacher Gemeinderat mit der geplanten, aber inzwischen ins Stocken geratenen baulichen Erweiterung des Königsbacher Bildungszentrums befasst. Es ging um die Frage, ob man den eingeschlagenen Weg mit der bisherigen Planung fortsetzt oder ob man abbricht und neu beginnt. Die Antwort nach kurzer Diskussion: Bei drei Gegenstimmen beschloss der Rat, dass die ordentliche Kündigung aller Vertragspartner samt Zahlung für die bisher erbrachten Leistungen und eine Neuausschreibung der Planungsleistungen erfolgen soll.
Damit haben sich die Kämpfelbacher Räte als erste positioniert. Weitere Entscheidungen werden im Lauf der Woche in den drei anderen zum Schulverband gehörenden Gemeinden Königsbach-Stein, Eisingen und Ispringen erwartet. Dass die Beschlüsse gefasst werden müssen, liegt daran, dass die Kosten für die Bildungszentrums-Erweiterung im Sommer 2020 explodiert waren. Daraufhin hatte die Verbandsversammlung im Januar die Verbandsverwaltung beauftragt, zwei Optionen zur Kostenreduzierung auszuarbeiten: zum einen die Umsetzung des Erweiterungsbaus mit reduzierten Flächen, zum anderen eine Sanierung der Fachklassenräume im Hauptgebäude und eine Schaffung von normalen Klassenzimmern in Modulbauweise.
Nun steht fest: Die Sanierung der alten Fachräume ist nicht machbar. Für den Erweiterungsbau gibt es eine Alternativplanung eines anderen Büros, die von niedrigeren Gesamtkosten ausgeht. Während die bestehende Kostenschätzung bei rund 9,6 Millionen Euro liegt, kommt die Alternativplanung auf rund 7,4 Millionen. Wie genau die Alternative aussieht, wurde in der Kämpfelbacher Ratssitzung nicht gesagt. Auch in den öffentlichen Sitzungsvorlagen ist sie nicht zu finden. Aber Bürgermeister Udo Kleiner erklärte, allen Ratsmitgliedern der vier zum Schulverband gehörenden Gemeinden sei die Planung bereits präsentiert worden. Laut Kleiner beinhaltet sie „keine Qualitätseinbußen“. Er betonte, man wolle mit dem bisherigen Planer „im Guten auseinandergehen“.
