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Remchingen -  05.06.2018
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Kamerunschaf und Lamm ausgebüxt - beide zum Abschuss freigegeben

Remchingen. Ein Kamerunschaf ist bei Remchingen ausgebüxt und lebt mit seinem Lamm im Wald. Dort gehören sie nicht hin. Deshalb sind beide zum Abschuss freigegeben. Doch das sorgt in der Gemeinde für eine Kontroverse.

Rehen und Wildschweinen kann man bei einem Waldbesuch durchaus begegnen. Freilaufende Kamerunschafe findet man aber in heimischen Wäldern nicht – weswegen sie die Gemüter erhitzen können. So wie zurzeit zwei der braunen Tiere, die im Bereich der neuen Remchinger Forst-Blockhütte zwischen Wilferdingen und Nöttingen im Dickicht grasen.

Dass sie dorthin gelangt sind, ist die Folge eines Akts von Vandalismus: Anfang Mai hatten Unbekannte auf der Weide des Wilferdinger Hobbyschäfers Lutz Kapp nahe des Sperlingshofs einen Teil des Weidezauns samt Stromgerät beschädigt und die Tiere verstört. Ein trächtiges Kamerunschaf suchte das Weite. Der Verlust kommt für Kapp, der auf eine Anzeige verzichtete, zu einem Sachschaden von mehreren hundert Euro. Das ausgebüxte Tier brachte sein Lämmchen wenige Tage später im Wald zur Welt. Die Tiere konnten bislang nicht eingefangen werden. Weil sie im Wald aber nicht bleiben können, sind die Schafe mittlerweile per Ausnahmegenehmigung zum Abschuss freigegeben.

Das kritisiert eine Tierschützerin aus der Gemeinde. Die Schafe seien keine Gefahr für irgendjemanden. Auch die zuständigen Revierjäger sperren sich gegen einen Abschuss. Revierförster Dieter Konstandin macht aber deutlich, dass eine Ausbreitung des Kamerunschafs verhindern müsse. Ein Einfangen der Tiere sei freilich eine Frage des Aufwands. Konstandin: „Man muss die Tiere nicht schießen. Aber sie draußen rumlaufen zu lassen ist keine Lösung.“

Autor: Julian Zachmann