Gemeinden der Region
Straubenhardt -  25.02.2021
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Kampf dem Krach: Straubenhardt will Verkehr bremsen

Straubenhardt. Erstmals hat der Straubenhardter Gemeinderat am Mittwoch seine digitale Sitzung allen interessierten Bürgern zugänglich gemacht. Trotz kleinerer Probleme und mehr Zeitaufwand, etwa bei der Abstimmung über Baugesuche, lief das Format weitgehend reibungslos. Bis zu 40 Zuhörer hatten sich zeitweise zugeschaltet. Mehr, als sich bei Präsenzsitzungen in der Regel einfinden.

Bestimmendes Thema war der Entwurf des Lärmaktionsplans der Gemeinde. „Es ist das einzige Mittel, das die Kommunen haben, um eine Lösung zu finden“ machte Bürgermeister Helge Viehweg klar. Die Vorschläge von Frank Rogner, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Koehler und Leutwein, gingen vielen Gemeinderäten noch nicht weit genug. An sieben Stellen in den Ortsteilen wurden die Lärmwerte berechnet. Laut Rogner sind in Straubenhardt 124 Einwohner sehr hohen Belastungen ausgesetzt, insgesamt seien knapp 680 Einwohner vom Verkehrslärm besondern betroffen. Vor allem in Schwann und Conweiler treffen viele Fahrzeuge zusammen. „Bis auf Pfinzweiler gibt es in jedem Teilort Lärmschwerpunkte“, so Rogner. Er sieht vor, in den anderen Ortsteilen auf den Hauptverkehrsstraßen Tempo 30 festzulegen. Dem muss allerdings die Verkehrsbehörde im Landratsamt zustimmen. Und da sieht Rogner Hürden auf die Gemeinde zukommen. Zusätzlich soll es lärmmindernden Straßenbelag geben und Verschwenkungen an problematischen Ortseingängen. Auch Radwege- und Parkraumkonzepte können Bestandteil sein.

Die Gemeinderäte gingen einen Schritt weiter. Vorgeschlagen wurde unter anderem durchgängig Tempo 30 in allen Ortsteilen, um einen „Flickenteppich“ zu vermeiden. Man wolle gegenüber dem Landratsamt klare Kante zeigen. In der nächsten Sitzung soll über die Offenlage des Entwurfs entschieden werden. Klar ist schon jetzt: Die Gemeinde will die Bürger im Prozess eng einbinden.

Autor: bel