Gemeinden der Region
Bad Wildbad -  29.01.2019
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Kampf mit der weißen Pracht: Schnee hält Nordschwarzwald-Gemeinden auf Trab

Nordschwarzwald. Verkehrsteilnehmer hatten im Nordschwarzwald vor allem am Montag gehörig mit Schnee und Glätte auf den Straßen zu kämpfen. Zwischen Waldrennach und Langenbrand sowie in Neuenbürg kam es aufgrund der Witterung beispielsweise zu Frontalzusammenstößen. Bei Letzterem wurden zwei Personen leicht verletzt. Die örtlichen Räumdienste hatten alle Hände voll zu tun. In Bad Wildbad drohte am Dienstag ein Baum unter der Schneelast auf ein Haus und eine Stromleitung zu kippen. In einer Facebook-Gruppe wird die Arbeit des Schömberger Winterdienstes unterdessen rege diskutiert.

Einige Nutzer bemängelten dessen Einsatz und kritisierten, dass der Schnee vor Einfahrten und Hauswänden zusammengeschoben würde. Die meisten Kommentatoren auf Facebook sprangen den Angestellten der Gemeinde dagegen bei.

„Bei 20 Zentimeter Neuschnee kommt man nicht hinterher. Nach zehn Minuten sah es auf den Straßen so aus, als ob wir eine Stunde nicht mehr geräumt hätten“, sagt Schömbergs Bauhofleiter Manfred Hölzle gestern zu den Verhältnissen am Montag. „Nachts ist das kein Problem. Tagsüber, bei fließendem Verkehr, ist es aber eine große Herausforderung.“ Hinzu kämen liegengebliebene Fahrzeuge mit Sommerreifen, die den Weg zusätzlich versperren. Oder Autos, die so geparkt seien, dass die Räumfahrzeuge nicht mehr durchkämen. „Eine einzige Katastrophe“, sagt Hölzle, der sich und seine Mannschaft auch immer wieder Beschimpfungen ausgesetzt sieht.

Alle zehn verfügbaren Mitarbeiter pro Schicht seien am Montag zwischen 4 und 22 Uhr zu Fuß oder in den Fahrzeugen im Einsatz gewesen, so Hölzle weiter. Trotzdem habe der Winterdienst seinen Fokus zunächst auf die vielen steileren Straßen und Gefahrenstellen in der Gemeinde sowie die Wege am Berufsförderungswerk und der Ludwig-Uhland-Schule legen müssen. Insgesamt habe man in allen Straßen zweimal geräumt.

Der Schnee werde in der Regel auf freie Flächen geräumt, sagt der Bauhofsleiter zu der Kritik auf Facebook. Oder direkt an den Rand geschoben, wenn die Straße dafür breit genug sei.

Sehr viel Schnee innerhalb kürzester Zeit forderte auch die Mitarbeiter des Bad Wildbader Baubetriebshofs bis in die gestrigen Nachmittagsstunden hinein. Nach den heftigen Schneefällen vom Montag waren schließlich erst gestern gegen 15 Uhr alle Straßen im Kurort und in den Höhenstadtteilen geräumt. „Diese Niederschläge sind auch für Bad Wildbader Verhältnisse außergewöhnlich“, so der Leiter des Baubetriebshofs, Samuel Mostroph. In den nächsten Tagen werden er und seine Mitarbeiter wohl auf dem Sommerbergparkplatz und in den Höhenorten die Schneefräse einsetzen und die angehäuften Schneeberge in Lastwagen verfrachten müssen.

Im Sonnenweg in Wildbad drohte gestern Nachmittag eine rund 30 Meter hohe Kiefer auf ein Haus und eine Stromleitung zu stürzen. Sie hielt der Schneelast nicht mehr Stand. Revierförster Andreas Wacker alarmierte die Wildbader Feuerwehr, die mit der Drehleiter anrückte. Der Sonnenweg musste kurzzeitig gesperrt werden, damit die Waldarbeiter ein Seil an der Kiefer befestigen konnten. Danach wurde der stattliche Baum mit Hilfe einer Seilwinde und einem speziellen Fahrzeug herausgezogen.

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Autor: Nicole Biesinger und Dennis Krivec