Gemeinden der Region
Pforzheim -  14.12.2025
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Kann man durcheinanderkommen: Peter Boch oder Stadtverwaltung – wer mietet immer wieder diesen Raum?

Pforzheim. Ts,ts. Wer wird denn da in unserem Oberbürgermeister gleich einen Gschaftlhuber sehen, nur weil sich Peter Boch mit Coaching ein bisschen was nebenbei verdient? Und ihn jetzt fragen, ob er eigentlich derjenige sei, der von der Stadt die Miete einstreiche für den neuen Raum der Vereine an der Westlichen Karl-Friedrich-Straße 23? Nun gut: Ganz exakt lautete die Frage von Stadtrat Christof Weisenbacher (WiP) im Internationalen Beirat, ob der OB da der Vermieter sei – schließlich handle es sich um sein Wahlkampfbüro von vor seiner Wiederwahl im Frühjahr.

Die künftige EngagagementWerkStadt - frisch geputzt und möbliert.
Die künftige EngagagementWerkStadt - frisch geputzt und möbliert. Foto: Meyer

Die klare Antwort lautet: Nein, Boch war da selbst Mieter, und das auf Zeit. Man kann allerdings schon mal durcheinanderkommen. Mal mietet Boch dort als Kandidat etwas an, mal mietet die von Boch geführte Stadtverwaltung dort den die EngagementWerkStadt (so der offizielle Name) an, und mal mietet sie im gleichen Gebäude Räume fürs städtische Medizinische Versorgungszentrum an.

Eigentlich galt ja die Prämisse, dass sich das Rathaus und seine aufs ganze Stadtgebiet verteilten Ämter und Einrichtungen eher wieder auf weniger Standorte konzentrieren wollten. Unter anderem deshalb wird ja das Sozialrathaus gebaut. Und das neue Technische Rathaus bietet gleichfalls die Möglichkeit, Außenstellen zurückzuholen. Unter uns und Hand aufs Herz: Auch für einen „Raum der Vereine“, womöglich gar für das lange ersehnte „Haus der Vereine“, ließe sich doch vielleicht ein Domizil in einer städtischen Immobilie finden, oder? Vielleicht sogar in Rathausnähe? Zum Beispiel das frühere „Café Prosa“ in der Stadtbibliothek, das zuletzt vom Lernrestaurant „Goldener Anker“ des Beschäftigungsträgers Q-Prints betrieben wurde. Und für das sich kaum eine entsprechende Nachnutzung finden lässt.

An Lokalen mit öffentlichem Auftrag gibt es in der Gegend mit dem entsprechend ausgestatteten Kulturraum des neuen Technischen Rathauses nun eher ein Überangebot. Und überhaupt könnte sich ein Außenstehender auch den „Goldenen Anker“ selbst, dieses wunderschöne Gasthaus in Dillweißenstein, als „Haus der Vereine“ vorstellen, nachdem Q-Prints dort nun gleichfalls den Lehrrestaurant-Betrieb einstellt. Das Gebäude gehört schließlich der Stadtbau GmbH, und die wiederum gehört der Stadt. Wenn nämlich die Stadt an sich selbst Miete zahlt, ist das keine Gschaftlhuberei, sondern womöglich schlau.

Jedenfalls gilt es im Moment als gar nicht so einfach, in Pforzheims City Mieter für Nicht-Wohnbau-Immobilien zu finden, wie ja auch Schlossberghöfe-Investor Ten Brinke leidvoll erfahren musste. Insofern darf sich jeder private Vermieter freuen, wenn die Stadt bei ihm mietet und nicht bei sich selbst. Die Nachfrage potenzieller Pforzheimer OB-Kandidaten nach anmietbaren Wahlkampfbüros hält sich aktuell ja schwer in Grenzen, wie man so hört. Wäre es anders, wir könnten da natürlich was vermitteln, und einen Coach gleich mit, alles gegen wirklich nur miniklitzekleine Provision. E-Mail an Marek Klimanski unter info@gschaftl.pz

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