Karlsbad setzt auf Bürgerbeteiligung: Halbzeit bei „Miteinander Zukunft gestalten“
Eine möglichst breite Bürgerbeteiligung ist die Zielsetzung des Projekts „Miteinander Zukunft gestalten – Karlsbad 2030“. In einem Pressegespräch zog Bürgermeister Jens Timm Zwischenbilanz. Auf der Basis der bisher erarbeiteten Schwerpunktthemen sollen als weiterer Schritt am kommenden Montag in der Auerbacher Talblickhalle Bürger-Arbeitskreise gebildet werden. Begleitet vom beauftragten Fachbüro, geht es dann um die Wege der Umsetzung der Wünsche und Anregungen.
Bereits Ende 2019 hat sich die Gemeinde Karlsbad dem Thema Bürgerbeteiligung zugewandt. Am Anfang stand eine Fragenbogenaktion für rund 7600 Bürgerinnen und Bürger über 40 Jahren, unter dem Motto „Gutes Älterwerden in Karlsbad“. Mit eingebunden ist der damals bereits angelaufene Neustart der kommunalpolitischen Jugendarbeit, anstelle der in den zurückliegenden Jahren gescheiterten Form eines Jugendgemeinderates oder eines Jugendbeirates. Zwischenzeitlich firmiert das Gesamtprojekt unter dem Titel „Miteinander Zukunft gestalten – Karlsbad 2030“: Im Pressegespräch zum aktuellen Verfahrensstand erinnern Bürgermeister Jens Timm und Hans-Dieter Stösser, dem die Koordination dieses Projekts im Rathaus unterliegt, dass während der Pandemie Gruppenkontakte lange Zeit nicht möglich waren und sich so der Gesamtablauf verzögert habe. Verantwortlich für die Bürgerbeteiligung ist Garten- und Umweltamtsleiterin Sarah Esaias. Unterstützt wird Karlsbad von dem Unternehmen „SPES-Zukunftsmodelle“ aus Freiburg.
Immerhin 7600 Fragebögen wurden 2019 zum Thema „Gutes Älterwerden in Karlsbad“ als Auftakt verschickt. Laut Stösser lag die Rücklaufquote der Fragebögen bei rund 27 Prozent (1882 Fragebögen). Dies sei nach allen Erfahrungen ein guter Wert. Nach der Auswertung mit dem beauftragten Fachbüro, das sich landesweit mit Methoden zur Bürgerbeteiligung beschäftigt, wählte man schließlich fünf Themen für das weitere Vorgehen aus. Dies sind: Begegnungsräume schaffen und mit Leben erfüllen, Wohnen im Alter/ Innovative Wohnformen, Nahversorgung, gegenseitiges Helfen und das Thema Alltagsbegleitung/ Unterstützungsstrukturen. Diese Themenfelder wurden in den vergangenen Wochen jeweils montags unter dem Titel „Montags-Macher für Karlsbad“ mit zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in den einzelnen Ortsteilen diskutiert und vertieft. Bürgermeister Jens Timm spricht in seinem ersten Resümee von einer erfreulichen Lebendigkeit und Kreativität, die sich dabei entwickelt habe. Als weiteren Schritt wurden nun am Montag in der Auerbacher Talblickhalle die bei den Montags-Machern ausgefilterten Themen konkretisiert.
Im April kommenden Jahres möchte man öffentlich Bilanz ziehen. Dies mit dem Ziel, im Benehmen mit dem Gemeinderat letztlich einen Fahrplan zur Umsetzung der kommunalen Projekte zu erarbeiten. Schließlich wird der Bürgerbeteiligungsprozess als Grundlage für künftige Anträge bei Fördermaßnahmen dienen.
