Kartoffelbauern leiden unter Dürre: Mit diesen innovativen Ideen steuern die Landwirte entgegen
Remchingen. Mancherorts können die Enzkreis-Landwirte schon in wenigen Tagen die Frühkartoffeln aus der Erde holen. Und das, obwohl die Knolle alles andere als gute Startbedingungen hatte und vielerorts Ertragseinbußen zu befürchten sind, wie Anbauberaterin Annaleen Kurfess vom Beratungsdienst Kartoffelanbau Heilbronn im Rahmen einer Felderbegehung mit einigen Enzkreis-Landwirten in Wilferdingen verdeutlichte: „Die Pflanzen haben schon hart gekämpft in diesem Frühjahr.“
Sorgte der fehlende Frost über Winter für eine weniger gute Bodengare, so hatten die Anfang März früh gepflanzten Sorten bis vor wenigen Tagen mit nächtlicher Kälte und Frost zu kämpfen. Vor allem aber die anhaltende Trockenheit macht sich wie in vielen anderen Bereichen der Landwirtschaft auch hier bemerkbar. Folge ist ein verminderter Knollenansatz – auch wenn die Trockenheit andererseits für einen geringeren Krankheits- und Schädlingsdruck verantwortlich ist.
"Die Pflanzen haben schon hart gekämpft in diesem Frühjahr."
Annaleen Kurfess vom Beratungsdienst Kartoffelanbau Heilbronn
Da ist guter Rat teuer: Nur vereinzelt haben die Kartoffelbauern der Region die Möglichkeit, zumindest ihre Frühkartoffeln zu beregnen und müssen daher die Dammbearbeitung so gut es geht reduzieren, um möglichst viel Feuchte im Boden zu halten. Dabei kommen Netz-Egge, Striegel, Hacke und Häufelkörper zum Einsatz, um die Kartoffeln mechanisch anstatt chemisch vor Unkraut zu schützen.
Auch zukünftig sind innovative Ideen gefragt: So experimentieren die Brüder Friedhelm und Wilfried Leonhardt, Nebenerwerbslandwirte aus Wilferdingen, auf deren Feld der Austausch stattfand, auf einem Teil ihres Ackers mit einer Mulchauflage aus gehäckseltem Grünroggen, um das Wasser besser im Boden zu halten und das Unkraut zu unterdrücken. Trotz aller Herausforderungen blicken die Enzkreis-Landwirte und Kurfess der Ernte qualitativ guter Kartoffeln entgegen.
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