Gemeinden der Region
Kieselbronn -  18.10.2018
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Kieselbronn sichert Wasserversorgung - Bau von Ersatzleitung zum Hochbehälter Buchbusch beschlossen

Kieselbronn. Die Gemeinde Kieselbronn wird ihre Ersatzwasserversorgung neu ausrichten. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der einhellig gefasste Beschluss sieht den Bau einer neuen Leitung vom noch zu erstellenden Hochbehälter Buchbusch in Pforzheim zum Wasserbehälter Kieselbronn vor.

Sie soll die bestehende, mehr als 50 Jahre alte Asbest-Zement-Leitung (AZ) zwischen Kieselbronn und Eutingen ersetzen. Dabei will man Synergieeffekte nutzen und Kosten reduzieren. Deswegen soll die neue Anlage zeitgleich mit der Zuleitung der Bodensee-Wasserversorgung (BWV) zum Hochbehälter Buchbusch entstehen. Und falls möglich, soll auch die Verlegung der BWV-Zuleitung zum Wasserbehälter Kieselbronn zeitgleich erfolgen.

Der neue Hochbehälter Buchbusch, von dem aus die Leitung nach Kieselbronn gebaut werden soll, steht allerdings noch nicht. Er soll voraussichtlich erst 2021 in Betrieb gehen. Wenn nun die alte AZ-Leitung im kommenden Jahr stillgelegt wird, ist für die Zwischenzeit eine Ersatzversorgung nur über eine kurzfristig aufbaubare, sogenannte fliegende Notwasserleitung möglich – mit geringerer Wassermenge und nur für maximal vier Wochen. Der Ernstfall ist jedoch seit dem Bestehen der Vereinbarung über die Notwasserversorgung bisher nie eingetreten.

Der Rat stimmte der Stilllegung der alten AZ-Leitung nur unter der Bedingung zu, dass der Bund sich im Gegenzug an den Kosten der neuen Anlage beteiligt – und zwar mindestens in einer Höhe von 200 000 Euro. Würde man freilich die AZ-Leitung behalten, dann müsste diese im Zuge des voraussichtlich im kommenden Jahr beginnenden Autobahnausbaus im Bereich der Anschlussstelle Pforzheim-Ost erneuert und aufgrund der Tieferlegung der Fahrspuren verlegt werden. Die Kosten müssten Bund und Gemeinde in diesem Bereich gemeinsam tragen.

Die alte Leitung sei ohnehin schadhaft und habe in der Vergangenheit schon öfter Probleme bereitet, sagte Bürgermeister Heiko Faber. Zudem hätten die Stadtwerke Pforzheim (SWP) kein Interesse an ihrem Erhalt. Ein weiterer Vorteil laut Faber: Ein Neubau sei im Gegensatz zur Erneuerung der alten Leitung grundsätzlich förderfähig. Man könne aufgrund eines vorher erstellten Strukturgutachtens mit einer Förderquote von mindestens 25 Prozent rechnen, sagte Kämmerer Wolfgang Grun. Und: Die SWP seien bereit, in der neuen Leitung eine Ersatzwasserversorgung in Trinkwasserqualität zu gewährleisten, nachdem der bisherige Vertrag nur eine Lieferung von Rohwasser vorsah.

Eine erste grobe Kostenschätzung geht für die Gesamtmaßnahme von rund 860 000 Euro aus, die auf Kieselbronn zukämen – wenn die beiden Zuschüsse von Land und Bund gewährt werden und wenn die Gemeinde Neulingen sich ebenfalls an den Kosten beteiligt. Denn die Ersatzwasserversorgung Göbrichens erfolgt bislang über Kieselbronn. Die Gemeinderäte in Neulingen müssten demnach einen ähnlichen Beschluss fassen wie die in Kieselbronn. Falls Neulingen sich nicht beteiligen sollte, würden sich die Kosten für Kieselbronn erhöhen, so Faber.

Autor: Nico Roller