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Pforzheim -  10.08.2023
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Kino „rex-Filmpalast“ baut vier neue Filmsäle und wird zur Event-Plattform

Pforzheim. „Wir sind überaus begeistert von der Möglichkeit, unseren Besuchern in Pforzheim bald nicht nur großartige Filme, sondern auch eine vielseitige Eventlocation bieten zu können“, sagt Nicolas Geiger, Geschäftsführer des Pforzheimer Kino-Familienunternehmens „rex by Cineplex“. Man hört ihm die Begeisterung an, wenn er die Anbaupläne für die Rückseite des „rex-Filmpalasts“ an der Bahnhofstraße vorstellt.

Ein gläserner Kubus mit Treppen und Aufzug im Stiftshof öffnet das Kinogebäude und schafft zugleich eine Verbindung ins Nachbarhaus Schloßberg 15-17. Wo bislang noch der Club „En Privé“ und die Bar „Eden“ für Unterhaltung sorgen, sollen im Erd- und Untergeschoss „im Herbst oder Winter 2024“, so Geiger, vier neue Kinosäle mit Foyers, beziehungsweise mit Eventflächen mit kleinen Küchen eröffnet werden. Für die beiden Gastronomiebetriebe bliebe dann kein Platz mehr. Die Räume der Disco „Garden’s“ sind nicht von den Umbauplänen betroffen.

Insgesamt zehn Kinosäle

„Wir haben dann zehn Kinosäle und können so alle Filme ohne Einschränkungen zeigen. So bilden wir mit der größeren Auswahl die ganze Vielfalt der Kinowelt ab“, sagt Geiger. Gerade würden die Kino-Welthits „Barbie“ und „Oppenheimer“ die großen Säle wie das „Rex 1“ mit 241 Sitzplätzen füllen. In den vier neuen Kinosälen mit 30 bis 50 Sitzplätzen würden dann Filme gezeigt, die nicht unbedingt einen Blockbuster-Status haben müssen.

„Wir investieren seit 2015 jedes Jahr ins Rex und gehen nun aus wirtschaftlichen Gründen den nächsten Schritt“, so Geiger. Und der Schritt führt ins Nachbargebäude und verändert die Entertainment-Struktur des Stiftshofs.

„Flexible Eventlocation“

„Unser Ziel ist es, eine umfassende Plattform zu schaffen, die sowohl für Filmfans als auch für die lokale Gemeinschaft attraktiv ist und verschiedene Arten von Veranstaltungen beherbergen kann.“ Für Geiger sind die neuen Kinosäle zugleich auch Veranstaltungsstätten, in denen Unternehmen Schulungen oder Präsentationen machen oder Privatpersonen Feste feiern. Selbst Partys von Playstation-Spielern hat es im „Rex“ schon gegeben.

Immer öfter nutzen Unternehmen aus der Region seine Räume und Präsentationstechnik für besondere Zwecke – und deswegen stehen auf den ersten Bauplänen für die Erweiterungsfläche hin zu einer „flexiblen Eventlocation“ auch Begriffe wie „Eventfläche“ und „Küche“. Es würde so ziemlich alles, was bei Veranstaltungen benötigt werde, möglich sein: „Wir können alles anschließen, was einen HDMI-Ausgang hat.“

Bauantrag im Herbst fertig

In sechs bis acht Wochen will Geiger einen fertigen Bauantrag beim Bauamt vorlegen. Besondere Ansprüche müsse man beim Brandschutz erfüllen. Der Wunsch des Kino-Geschäftsführers: „Die Umbauarbeiten werden in den nächsten Monaten starten und voraussichtlich 2024 abgeschlossen sein.“

Und was ist mit dem inzwischen geschlossenen Cineplex-Kino an der Zerrennerstraße? Geiger winkt erst einmal ab. Für ihn scheint seine Zeit in diesem Kino endgültig abgeschlossen zu sein. Doch dann legt er nach. Ein neuer Kinobetreiber müsste erst einmal in die Infrastruktur investieren. Und dann würde es wohl zu einer Aufteilung des nicht gerade einfachen Kinomarktes in Pforzheim kommen. Diese dürfte am Ende aber keinem Betreiber zu einem dauerhaften Erfolg verhelfen.

Konsequenter Schritt gen Osten

Der Schritt zur räumlichen Erweiterung und inhaltlichen Neuausrichtung seiner traditionsreichen Spielstätte ist für Geiger auch deshalb konsequent, weil sich Bahnhofstraße und Schloßberg zum Epizentrum der Pforzheimer Unterhaltungskultur entwickelt haben. Auch zum Teil auf Kosten der Fußgängerzone.

Mit Blick auf das neue „Schloßberghöfe“-Quartier, das die östliche Innenstadt, den unteren Schloßberg bis hin zur Stadtbibliothek umfasst, werde die Lage von „rex by Cineplex“ noch interessanter. Denn der geplante Mix aus kleinem und großem Einzelhandel, Gastronomie, Kitas, urbanem Wohnraum, Büros und Freiräumen soll der Innenstadt ein Plus an Lebensqualität hinzufügen. Da könnte das erweiterte Kino- und Eventangebot gerade am richtigen Platz liegen.

Autor: Thomas Kurtz