Knapp 22 Tonnen schwer: Ehrenamtliche des THW errichten Brücke über die Würm
Tiefenbronn. 21,4 Meter ist sie lang und 21,7 Tonnen schwer: Seit Samstag überspannt eine Behelfsbrücke in Tiefenbronn-Mühlhausen die Würm in Richtung Lehningen. In den kommenden acht Monaten wird sie Radfahrern und Fußgängern das Überqueren des Flusses ermöglichen, während die bisher bestehende Brücke abgerissen und neu gebaut wird.
30 ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW), ein Ladekran, ein Radlader eine Forstraupe und jede Menge schweres Gerät sind am Wochenende im Einsatz, um das aus knapp 2000 Einzelteilen bestehende Bauwerk zu errichten. Das Ganze funktioniere wie ein Baukasten, "wie Fischertechnik für Große", sagt Simone Brecht vom THW in Pfedelbach.
Unter der Federführung ihres Ortsvereins entsteht die Behelfsbrücke Stück für Stück. Zusammengebaut wird sie zunächst an Land und dann über die Würm geschoben – beschwert mit einem Gewicht an der Uferseite, damit die Konstruktion nicht in den Fluss fällt. Die seitliche Brüstung, das sogenannte Brückenfeld, steht als Erstes. Insgesamt 16 Querträger werden eingeschoben, dann die Längsträger. Zu guter Letzt müssen die Holzbohlen aufgelegt und verschraubt werden.
Mehrere Stunden sind die ehrenamtlichen Helfer beschäftigt. Versorgt werden sie vom Roten Kreuz in Tiefenbronn. Seit 1965 koordiniert der Pfedelbacher Ortsverein bereits den Bau von Behelfsbrücken. Allein in den zurückliegenden zwei Jahren hat man elf Brücken in unterschiedlichen Größen gebaut. In Tiefenbronn-Mühlhausen hält die Brücke bis zu zwölf Tonnen Nutzlast aus. Autos dürfen nicht über sie fahren und Drahtesel nur geschoben werden, weil die Brüstung zu niedrig ist und die Holzbohlen potentielle Unfallquellen sein können. Mit der Behelfsbrücke ist der Zugang zur Würmtalhalle, zum Roten Kreuz und zum Friedhof solange gewährleistet, bis die bisher bestehende Brücke über die Würm abgerissen und neu gebaut ist. Der Fahrbahnbelag an der alten Brücke ist bereits vollständig abgetragen. Am Donnerstag soll ein Schwerlastkran den Rest vollends entfernen. Am 19. August sollen die Arbeiten an der neuen Brücke beginnen, deren Fertigstellung bis zum Jahresende geplant ist. In Auftrag gegeben hat den Bau der Behelfsbrücke das Landratsamt. Inklusive Vorarbeiten soll sie laut Marco Kolb rund 46.000 Euro kosten.
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