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Knittlingen -  01.02.2021
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Knittlinger Faustballer schwelgen in Erinnerungen an Jugenderfolge

Knittlingen-Hohenklingen. Es gibt zwar nicht viele Faustballer, doch von denen haben sich einige dieser Sportart so richtig verschrieben. Da ist es schmerzlich, dass die Hallen-Saison 2020/21 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist und weiterhin noch nicht einmal trainiert werden kann. Sönke Spille, Medienbeauftragter der Deutschen Faustball Liga, nutzt die Zeit, um den Fans Vergangenes wieder vor Augen zu führen. Am Sonntag, 7. Februar, um 11 Uhr und dann mit je zwei Wochen Abstand noch zweimal präsentiert er in „FaustballGold“ historische Duelle.

Zudem hat er sich abseits bereits mit der U-14-Hallen-DM vor 20 Jahren befasst, bei der der TV Hohenklingen trotz Heimvorteils des TV Brettorf einen dritten deutschen Meistertitel holte. Auf ihrer Homepage haben beide Vereine den Beitrag des jungen Faustballfreunds veröffentlicht. Wer den Text liest, vielleicht den einen oder anderen Beteiligten kennt oder damals gar dabei war, kann sich per Youtube so richtig in die Vergangenheit versetzen: Es braucht schon gewisse Einblicke oder Vorkenntnisse, um mit dem viereinhalbminütigen unkommentierten Videozusammenschnitt des damaligen Gastgebers etwas anfangen zu können. Eine bisher niedrige dreistellige Abrufzahl dokumentiert, dass das Ganze nicht das Zeug zu einem Internet-Hit, sondern eine eher kleine Zielgruppe hat. „Das war schon ein Erlebnis“, sagt Bernd Wenzdorfer. Der heute 58-Jährige war damals Trainer und erinnert sich daran, wie viel Mühe sich die Gastgeber gemacht haben. Das TVH-Team plus Fans sei zusammen mit dem TSV Grafenau im Bus nach Niedersachsen gefahren.

Dreimal stand Hohenklingen dem Gastgeber gegenüber, einem 17:17 und einem 12:9 folgte im Finale ein 19:17. Marco Kühner, als Zuspieler dann auch dreimal Jugend-Europameister, zählt zwei Jahrzehnte später zum Männer-Team des TVH. Über Alexander Thau, der später mit dem TV Öschelbronn erstklassig spielte, sagt Kühner: Nur mit so einem Schlagmann kann man so ein Turnier für sich entscheiden.“ Alexander Gerst, Christoph Weirather, Sven Thome, Jonas Sellinger und Florian Kienle zählten ebenfalls zum Meister-Team. Letzterer ist der jüngere Bruder von Triathlet Sebastian Kienle, der 2014 den Ironmal auf Hawaii gewann.

Faustball bietet Dorfclubs eine reelle Chance, mal groß herauszukommen. Es braucht nur gut ein Dutzend Spieler, weniger als im Fußball, im Handball und in anderen Mannschaftssportarten. Sobald einer wechselt oder aufhört, kann es mit der Herrlichkeit dennoch schnell vorbei sein. „Das ist immer so“, sagt Wenzdorfer.

Angesprochen auf die anderen beiden Faustball-Titel des TVH sagt er nach kurzem Überlegen, 1995 in Phillipsburg-Obernhausen sei die C-Jugend und zwei Jahre später in Dresden dasselbe Team jeweils im Feld erfolgreich gewesen. Michael Krauß, damals in der Abwehr eingesetzt, war später bei den Männern ein herausragender Angreifer. Während seiner Zeit bei der Spvgg Weil der Stadt holte er mit dem Nationalteam bei den World Games 2005 Bronze. Mit dem TV Vaihingen wurde Krauß Meister und Europapokalsieger. Auch Daniel Sittig aus dem damaligen Hohenklinger Jugend-Team ist in der Faustball-Szene ein Begriff. Auch er wurde nach den Erfolgen in jungen Jahren bei den Männern abermals deutscher Meister. Nach dem Erfolg mit Koblenz kehrte er – so wie auch Krauß – zum heimischen TVH zurück.

In Hohenklingen hofft Wenzdorfer, dass im April wieder trainiert werden darf. Im besten Fall könnte die Sommersaison dann wie geplant laufen.

Autor: rks