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Tiere -  04.09.2019
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Königliche Hirten: Zu Besuch bei zwei ausgezeichneten Schäfern in Bad Wildbad

Bad Wildbad. Die PZ ist auf der Weide mit den Wildbader Schäferlauf-Siegern unterwegs. Die Präsenz des Wolfes bewirkt ein Umdenken bei den jungen Tierzüchtern.

Es ist eine Begrüßung, wie sie schöner nicht sein könnte: Das schmackhafte Gras verliert schlagartig an Bedeutung, die Schafe rennen alle zusammen zum Zaun – denn mit der Ankunft von Sophia Hagenlocher wissen sie: jetzt geht es heim in den Stall. Das Blöken wird immer lauter, immer freudiger, je näher die Schäferin dem Zaun kommt. Treuen Blickes würdigen die wolligen Tiere ihre Freundin auf zwei Beinen, die wie Jungschäfer Dominik Fröschle den diesjährigen Schäferlauf in Markgröningen gewonnen hat. Dabei ist es nur ein paar Stunden her, seit die junge Frau das Gatter im Bad Wildbader Ortsteil Meistern zuletzt geöffnet hat.

Die Schafe folgen der 15-Jährigen überallhin und das die allermeiste Zeit ohne, dass sie eine Anweisung gibt. Verpassen ein paar Einzelgänger doch mal den Anschluss, werden sie spätestens beim durchdringenden Pfiff hellhörig oder durch Hütehund Sally zusammengetrieben. „Sie sind sehr personenbezogen, hören es sofort, wenn ich pfeife und kommen zu mir“, sagt die Schülerin.

Dabei warten die Wiederkäuer nur auf das frische Heu und Kraftfutter im Stall. Endlich: Der Zaun ist offen, der Weg zum Futter frei. Blitzschnell bewegt sich die kleine Herde von allein zu ihrem überdachten Schlafplatz. Und das in Windeseile, dicht an dicht. „Die wissen schon genau, was sie machen müssen“, ruft Hagenlocher vom Ende der Koppel, um das laute Blöken der Tiere zu übertönen. Stolz folgt sie ihren Lieblingen in den Stall – liebgewonnene und tägliche Arbeit für Schäfertochter Sophia Hagenlocher auf einem Hof nahe Bad Wildbad, wo ihre Familie insgesamt über 200 Schafe hält.

Füttern und Klauen schneiden

Ähnlich geht es Dominik Fröschle, dessen Familie eine Schafzucht mit etwa 800 Tieren nahe Sprollenhaus betreibt. Sowohl für die 15-jährige Schülerin, als auch den 22-jährigen Studenten der Agrarwissenschaften ist die Pflege der Schafe seit ihrer Kindheit im Alltag verankert. Füttern, treiben, Klauen schneiden – die Tierliebhaber wollen so viel wie möglich selbst machen.

Mehr lesen Sie am 5. September in der „Pforzheimer Zeitung“ Ausgabe Nordschwarzwald und Hauptausgabe oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Lena Knöller