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Enzkreis -  12.12.2025
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Kolumne "Mami-Mania": Das "K" in Kind steht für Konsum

Das „K“ in Kind steht für Konsum. Das habe ich in den vergangenen knapp drei Jahren gelernt. Natürlich wollen die allermeisten Eltern für ihren Nachwuchs nur das Beste. Und dazu gehört in unserer wohlhabenden Gesellschaft eben auch das Kaufen von Spielzeug, Büchern, Tonie-Figuren, und und und. Doch wann ist es zu viel? Wenn ich mir das Kinderzimmer meiner zweieinhalbjährigen Tochter anschaue, denke ich manchmal: Hier könnte man fast eine Kindertagespflege eröffnen.

"Natürlich wollen die allermeisten Eltern für ihren Nachwuchs nur das Beste. Und dazu gehört in unserer wohlhabenden Gesellschaft eben auch das Kaufen von Spielzeug, Büchern, Tonie-Figuren, und und und", schreibt PZ-Redakteurin Julia Falk in einer neuen Folge ihrer Kolumne "Mami-Mania".
"Natürlich wollen die allermeisten Eltern für ihren Nachwuchs nur das Beste. Und dazu gehört in unserer wohlhabenden Gesellschaft eben auch das Kaufen von Spielzeug, Büchern, Tonie-Figuren, und und und", schreibt PZ-Redakteurin Julia Falk in einer neuen Folge ihrer Kolumne "Mami-Mania". Foto: InsideCreativeHouse - stock.adobe.com (Symbolbild); Meyer; Fotomontage: PZ

Eine Kolumne von PZ-Redakteurin Julia Falk

Denn was dort darauf wartet, bespielt zu werden, reicht wahrscheinlich für fünf Kinder. Die Weihnachtszeit macht das gerade nicht besser. Denn jeden Morgen darf meine Tochter ein Türchen ihres Adventskalenders öffnen. Da habe ich zwar auch allerhand Nützliches reingepackt, das eh benötigt wird, wie Badeschaum, Snacks oder Keksausstecher. Und gesünder als ein Schokoladenkalender ist das allemal. Aber es ist eben täglich ein neues Teil, das Einzug ins Kinderzimmer hält. Hinzu kommt Nikolaus, an dem sich zumindest meine Tochter am allermeisten über die Schokolade und die Mandarinen gefreut hat – ja, so einfach kann es sein.

Und bald klopft auch Heiligabend an. Obwohl die Familie nicht einmal so groß ist, gibt es natürlich von allen Seiten Geschenke. Manchmal denke ich, eigentlich wäre eine Zweitwohnung als Lager für all den Kram ganz praktisch. Aber wehe, Du willst einmal etwas wegpacken aus diesem übervollen Kinderzimmer. Dann scheint ein Vögelchen das dem Töchterchen zu zwitschern und ganz plötzlich ist die erst selbst ausgesuchte und hoch im Kurs stehende, aber irgendwann wochenlang ignorierte Puppe wieder das "Lieblingsbaby", um das sich aufopferungsvoll gekümmert wird, das abends mit im Bett schlafen und sogar mit in den Kindergarten kommen darf.