Kritische Wimsheimer Blicke auf Hochwasserschutz an der A8
Viele Wimsheimer haben noch mit Schrecken das Hochwasser der Jahre 2012 und 2013 vor Augen, das eine Wimsheimer Gärtnerei flutete, Keller, Garagen und Straßen überschwemmte und hohe Schäden in den Gemeinden Wiernsheim, Mönsheim und Wimsheim verursachte.
Eine der Ursachen für die Überschwemmung lag damals auch darin, dass die Rückhaltebecken für die Entwässerung der nahen Autobahn, für die der Bund verantwortlich ist, zu klein dimensioniert waren um der Wassermassen Herr zu werden. Sie konnten die Niederschlagsmengen schlicht nicht mehr auffangen, denn das westliche Becken ist lediglich auf ein zweijähriges Hochwasser ausgelegt. Bereits bei einem zehnjährigen Hochwasser laufen die Wassermengen über. Das östliche Becken hält zwar einem zehnjährigen Hochwasser stand, ist aber mit noch gewaltigeren Wasserfluten ebenso überlastet.
Damit man die Problematik aus dem Autobahnbereich nun in den Griff bekommt, ist der Bau eines neuen Beckens südlich der A 8 auf Gemarkung Friolzheim mit einem Fassungsvolumen von 2300 Kubikmetern und einem Einzugsbereich von zwölf Hektar geplant. Alle Becken zusammen sollen dann einem 100-jährigem Hochwasser standhalten können. Die Gemeinde Wimsheim wurde nun über das Landratsamt Enzkreis in der Sommerpause gebeten, eine Stellungnahme abzugeben.
Die Heckengäugemeinde regte unter mehreren Punkten an, die geplante Erweiterung des Lärmschutzwalls der Gemeinde Friolzheim zurückzustellen, um die Erweiterungsmöglichkeit des Regenrückhaltebeckens auch künftig aufrechtzuerhalten, zumindest bis die Leistungs- und Funktionsfähigkeit den Praxistest bestanden habe. „Durch die geplante Erweiterung des Lärmschutzwalls der Gemeinde Friolzheim bestehen Bedenken, dass die abfließenden Wassermengen sich weiter erhöhen“, heißt es in der Stellungnahme. Wichtig ist Wimsheim auch, dass platzmäßig weitere Reserven vorhanden sind.
Eigene Hausaufgaben erledigen
Auch weist die Wimsheimer Verwaltung daraufhin, dass ursprünglich geplante Kapazitäten und Volumen der Becken tatsächlich auszunutzen seien.
Die Gemeinde Wimsheim, die den Hochwasserschutz zusammen mit betroffenen Nachbargemeinden angeht, macht beim Thema Hochwasser auch die eigenen Hausaufgaben und unterstützt beispielsweise die Nachrüstung von wasserdichten Garagentoren im betroffenen Bereich der Mönsheimer Straße. Denn bis es dort für 750 000 Euro zur größeren Bypass-Lösung kommt, wird es noch lange dauern.
