Kurios: Blumentopf stellt sich als historischer Taufstein heraus
Birkenfeld-Gräfenhausen. Bei der Recherche für den neuen Kirchenführer der Michaelskirche in Gräfenhausen hat sich ein vermeintlicher Blumentrog im Pfarrhof als mittelalterlicher Taufstein entpuppt.

Der Historiker und Buchautor Jeff Klotz wurde dabei von Pfarrer Mathias Kraft auf den Blumentrog aufmerksam gemacht, der durch sein altertümliches Aussehen Rätsel aufgab.
Jeff Klotz erkannte sofort das hohe Alter der Steinmetzarbeit und vermutete einen ursprünglichen Standort in der Kirche. Daraufhin wurde der geheimnisvolle Trog geleert und gereinigt. Die erfahrenen Steinmetze Jens Wecker und Johannes Wagner aus Schömberg wurden herangezogen und konnten die Vermutung bestätigen. Der Stein sei nur mit dem Steinbeil und dem Spitzeisen, den ältesten Werkzeugen eines Steinmetzes, bearbeitet worden – alles deutete auf ein hohes Alter des Steins hin.
Eine weitere Anfrage an Dr. Clemens Kieser, dem zuständigen Fachmann im Landesdenkmalamt Karlsruhe, bestätigte die Vermutung von Klotz: Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um den romanischen Taufstein der Michaelskirche. Die Form des Achtecks, sowohl des oberen Beckenrandes als auch des Fußes deutete auf die Taufsymbolik hin. Nun wird der Stein in die Kirche zurückkehren und dort seinen Platz bekommen.