Kurioses Finale in Knittlingen: Nach Spielabbruch noch einmal angepfiffen
Kopfschütteln und Verwunderung hat es am Sonntag auf dem Fußballplatz des FV Knittlingen gegeben. Die Partie des Gastgebers gegen den Türkischen SV Mühlacker in der Kreisklasse A1 Pforzheim endete so, wie wohl noch nie ein Spiel im Fußballkreis Pforzheim. Weil sich die Spieler des Türkischen SV vom Bruchsaler Schiri Allen Unterreiner mehrfach benachteiligt fühlten, verließen sie in der 88. Minute unter Protest den Platz. Doch das war noch nicht alles.
Der Tropfen, der für die temperamentvollen Türken das Fass zum Überlaufen brachte, war ein Elfmeter und eine darauf folgende Gelb-Rote Karte. „Dieser Schiedsrichter fällte so viele Fehlentscheidungen gegen uns. Ich musste meine Mannschaft schützen“, rechtfertigt Trainer Recep Coskun seinen Entschluss, die Spieler vorzeitig zum Duschen zu schicken.
Das Spiel war dann rund 20 Minuten unterbrochen, einige Spieler waren tatsächlich schon geduscht, die Tore in Knittlingen waren abgebaut. „Der Schiedsrichter und Mitglieder unseres Vereines haben dann auf uns eingeredet, wir sollten das Spiel doch ordentlich beenden, was wir dann auch taten“, berichtet Coskun über das paradoxe Finale in der Fauststadt. Also bequemte man sich noch einmal auf den Rasen und nach knapp zwei Minuten wurde die Partie dann abgepfiffen. Deshalb rechnen beide Vereine auch nicht mehr mit einem sportgerichtlichen Nachspiel. „Um das zu verhindern, hat der Schiri ja auch noch einmal angepfiffen“, betont Alexander Zimmermann.
Knittlingens Trainer findet die Reaktion des Gegners, den Platz zu verlassen, überzogen. „Der Schiedsrichter entscheidet eben. Das muss man respektieren. Ich kann nicht beurteilen, ob der Schiri mit allen seinen Entscheidungen richtig lag“, so Zimmermann, der das Spiel insgesamt recht fair gesehen hat. „Unter den Spielern war nichts, der Unmut des Gegners richtete sich nur gegen den Schiedsrichter.“