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Schömberg -  27.09.2019
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Landesjugendbarockorchester liefert in Schömberg virtuose Klänge

Schömberg. Das Landesjugendbarockorchester (LJBO) Baden-Württemberg hat am Sonntag im Schömberger Kurhaus ein musikalisches Feuerwerk entfacht. Das Musikspektakel aus Geigen, Violen, Celli, Kontrabässe und Cembalo rang gut 150 Zuhörern gewaltigen Applaus ab.

Zunächst führte die musikalische Reise zu Jean-Baptiste-Lully in die Blüte des französischen Barock. Mit „Comedie Ballet“ und „Le Bourgeois Gentilhomme“ gab das Orchester virtuose Einblicke in die damalige Zeit. Besonders die Violinistinnen überzeugten mit einem satten Strich und filigraner Figürlichkeit. Teils dramatisch affektvoll und schließlich wieder heiter gestaltete sich Johann Sebastian Bachs „Psalm 51“ nach dem „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi. Hierbei agierte das Orchester technisch reif und gleichermaßen ausdrucksstark.

Eine bewegungsintensive Spielfreude zeigte das junge Ensemble bei Francesco Geminiani. Dieser galt in seiner Zeit als einer der bekanntesten Violinen-Spieler. Kurioserweise hatte er aber in Italien kaum Erfolg und konnte erst in London und später in Dublin und Paris Fuß fassen. Mit der Bearbeitung von Archangelo Corellis „La follia“ lieferte Geminiani ein kontrastreiches Werk, welches das Orchester in überbordender Spielfreude wiedergeben konnte. Dabei führte das Zusammenspiel der unterschiedlichen Klangkörper zu einer beeindruckenden Virtuosität, die die Akzentuierungen des Werks detailliert aufzeigte.

Geleitet wird das LJBO von Gerd-Uwe Klein. Er gründete das Orchester 2015 und konnte sich selbst nicht nur national, sondern international einen Namen machen. Als einen wichtigen Teil seiner Arbeit sieht er die pädagogische Komponente. Seine Erfahrung gibt er an das Orchester weiter und unterstreicht die Titel mit seiner Handschrift.

Mit dem Programm „Grenzgänge“ begeisterte das Orchester. Dabei gelang es ihm, die barocke Musik ins Hier und Jetzt zu bringen. Die Zuhörer konnten sich aufgrund der ausgewählten Werke nicht nur einen Eindruck verschaffen, sondern erlebten einen kulturellen Austausch zwischen Frankreich, England, Italien und Deutschland.

Autor: meis