Langes Warten auf Verbesserungen in der Mühlacker Bahnhofstraße
Mühlacker. Es ist eine – wieder einmal – ausufernde Debatte gewesen, an deren Ende die Erkenntnis stand, dass sich entlang der Bahnhofstraße in Mühlacker in den kommenden Jahren nichts ändern wird. Bekanntermaßen sind die Zustände in der eigentlich als Flaniermeile angelegten Straße bereits seit geraumer Zeit vielen Bürgern und Verkehrsteilnehmern ein Dorn im Auge – doch zu einem großen Wurf konnte man sich bislang ebenso wenig durchringen wie nun zu einem zeitlich begrenzten Versuch: Matthias Lieb, Verkehrsexperte aus Mühlacker und zugleich Landesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder darum geworben, eine sogenannte unechte Einbahnstraßenregelung einzuführen, um den Durchgangsverkehr in der Bahnhofstraße einzuschränken.
Gebracht hat Liebs Engagement am Ende jedoch nichts. Mehrheitlich hat der Gemeinderat nun die Sicht der Verwaltung unterstützt, nach der eine unechte Einbahnstraße nicht ausprobiert werden soll, da man mit dem Konstrukt Probleme angeblich nicht löse, sondern wenn überhaupt verlagere.
Dabei zeigte sich im Verlaufe der Diskussion ein durchaus gespaltenes Bild im Gemeinderat: So argumentierte SPD-Sprecher Jürgen Metzger, dass jeder, der die Bahnhofstraße regelmäßig befahre, deutlich sehen könne, was alles im Argen liege und dass man den Versuch durchaus wagen sollte, die unechte Einbahnstraße auszuprobieren. Ähnlich argumentierte auch CDU-Sprecher Günter Bächle: „Ich rege mich jedes Mal auf, wenn ich dort entlang fahren muss.“ Der Weg zum Ziel sei nicht nur im übertragenen Sinne schwierig – wenn aber nichts getan werde, ändere sich die Situation nie.
„Das Problem Bahnhofstraße muss gelöst werden“, sagte auch LMU-Sprecher Klemens Köberle, der sich allerdings zugleich dafür aussprach, die Angelegenheit in einen größeren Zusammenhang zu stellen: „Wir sollten einen Stadt- und Verkehrsplaner mit einbeziehen, da es nicht nur um die Bahnhofstraße geht, sondern auch um die Ziegeleistraße und generell um die Entwicklung der Innenstadt“, so Köberle.
Im Laufe der Debatte zeigte sich dann, dass es für den von Verkehrsexperte Lieb angedachten Probelauf zwar durchaus Fürsprecher gab – dass mit der Einrichtung einer unechten Einbahnstraße aber tatsächlich sämtliche Probleme gelöst sein würden, glaubte niemand.
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