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Remchingen -  18.10.2019
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Laura Cox Band begeistert auf Remchinger R&B-Festival in der Kulturhalle

Remchingen. Laut, hart und ungestüm klingt es, wenn Laura Cox und ihre Band auf der Bühne stehen – und zwar von Anfang bis Ende, durchgängig, ohne Unterbrechung, fast zwei Stunden lang. Die vier Musiker gönnen sich in der Remchinger Kulturhalle keine Pause, fahren ein hohes Tempo und kommen von einem Stück zum nächsten. Handgemachte Rockmusik haben sie am Donnerstagabend zum Auftakt auf dem von der „Pforzheimer Zeitung“ präsentierten Remchinger R&B-Festival im Gepäck: Direkt geradeaus gehende Stücke, die sich irgendwo zwischen Blues-, Southern-, Country- und Hard-Rock bewegen.

Sie tragen Titel wie „Good Ol‘ Days“, „Going Down“ oder „Bad Luck Blues“ und wirken so, als kämen sie direkt aus dem Herzen der Vereinigten Staaten. Doch weit gefehlt. Die Band um Laura Cox entstand vor rund sechs Jahren in Frankreich. Schon vorher hatte die junge Frau mit ihren Internetvideos eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bands und Künstler wie ZZ Top, Johnny Cash und die Dire Straits brachten sie eigenen Angaben zufolge zu der Musik, die sie heute mit ihrer Band spielt.

Wenn die vier Musiker einmal losgelegt haben, dann bebt der Boden, dann gibt es kein Halten mehr, dann wird es laut – so laut, dass die Mitarbeiter der Kulturhalle den Zuhörern am Eingang Ohrstöpsel anbieten. Cox und ihre Band bevorzugen ganz klar die härtere Gangart.

Auf der Bühne geben sie alles: Antonin Guérin legt am Schlagzeug ein atemberaubendes Solo hin, die Sticks in immer höher werdender Geschwindigkeit auf die Becken und Trommeln schleudernd. Auch Bassist Francois Delacoudre und Gitarrist Mathieu Albiac zeigen, was sie draufhaben. Und Cox? Während über ihr bunte Scheinwerfer kreisen und wild blinken, malträtiert sie die Saiten ihrer E-Gitarre, die sie im Lauf des Abends gegen ein Banjo eintauscht. Immer wieder wirft sie ihre langen Haare in die Luft. Ihre Spielweise ist griffig und zupackend, ihre Stimme hat Kraft und Charakter.

Das Publikum ist mittendrin statt nur dabei. Manche Zuhörer sitzen auf den im hinteren Bereich der Kulturhalle aufgestellten Stühlen. Aber die meisten stehen vor der Bühne, sich im Rhythmus der Musik bewegend. Im Takt geklatscht und mitgesungen wird sowieso. Die zierliche Frau hat das Publikum im Griff – auch, wenn ihr die Aussprache des Worts „Remchingen“ einige Probleme bereitet. Als Cox und ihre drei Bandkollegen das Konzert nach knapp zwei Stunden beenden wollen, bricht tosender Beifall los. Ihr Auftritt war nicht der einzige beim R&B-Festival: Am Freitag stehen Jimmy Cornett and The Deadmen und die Jimmy Reiter Band auf dem Programm.

Autor: Nico Roller