Leise Töne machen die Musik: Maulbronner Kammerchor schafft innige Atmosphäre
Maulbronn. Sphärische Klänge entstehen und hallen durch die Klosterkirche, deren mächtige Mauern sie wieder und wieder reflektieren. Schließt man die Augen, dann ist es ein bisschen so, als würde der Maulbronner Kammerchor aus Tönen ein Gemälde erschaffen: Viele Farben laufen ineinander, wild aufeinander zu und vereinen sich. Die in verschiedenen Tempi agierenden Stimmen vermischen sich und verschmelzen. Große Kraft wird spürbar in „Immortal Bach“, das der norwegische Komponist Knut Nystedt aus Teilen des Bach-Chorals „Komm, süßer Tod“ entwickelt hat. In dem Stück geht es um Unsterblichkeit, um die musikalische Nachahmung von schwimmender Zeit. Es dürfte wohl kaum ein Zufall gewesen sein, dass Chorleiter Benjamin Hartmann es ausgesucht hat – in einer Zeit, in der überdeutlich wird, wie fragil und verletzbar die menschliche Gesundheit ist.
Das von Hartmann zusammengestellte Programm hat Tiefe und will Hoffnung schenken. Die leisen Stellen sind es, die am Samstagabend das Klangerlebnis in der Maulbronner Klosterkirche ausmachen. Mit viel Feingefühl lotet sie der Kammerchor aus, dabei stets präzise und klar intonierend, mit deutlicher Aussprache und einem Gespür für verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten und musikalische Formen.
Deutlich wird das etwa in zwei Stücken des Barockkomponisten Henry Purcell: Das vertonte Gebet „Hear my prayer, o Lord“ intoniert der Chor innig und zart, mit viel Gefühl für Zwischentöne und Nuancen.
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