Gemeinden der Region
Bad Wildbad -  17.01.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Liebe, Schnaps und andere Reaktionen: Theaterabend in Sprollenhaus

Bad Wildbad-Sprollenhaus. Es war ein Auftakt, wie ihn sich der Gesangverein Sprollenhaus nicht besser hätte wünschen können. Mit dem „Liebestrank“ eröffnete die Theatergruppe das Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen des Vereins und zeigte, welch komödiantischen Talente sich im Bad Wildbader Teilort verbergen. Das Publikum in der voll besetzten Festhalle war begeistert. Wirt Hannes – „ehemäßig ein Blindgänger“ – bekam seine Brigitte, und Braumeister eines Liebestranks erfuhren die fehlgeleitete Wirkung am eigenen Leib.

Die Zutaten zum dörflichen Liebeskrimi: Liebe, Verwechslungen, Wilderer, einen aufrechten Förster und einen schüchternen Wirt, zänkisches und sanftes Frauenvolk, derbe Schlitzohrigkeit und geistige Ladehemmungen. Mittendrin eine fette Henne, die der Verwechslung mit einem gleichnamigen Pilz erlegen war, 80 Stück Rotwild, ein Zwanzigender und ein imaginärer Gockel.

Und weil dies alles in einer Gaststube spielte, durfte auch der Alkohol nicht fehlen. Wichtigste Zutat überhaupt waren Vorgänge, gesteuert von Hormonhaushalt und Magen-Darm-Trakt, mit durchschlagender Wirkung – auch auf die Reaktionen im Zuschauerraum.

Komödie ohne zu viel Klamauk

Solcherlei Zugaben verwandelten sich dank Spielleiter Ulrich Haag aber nicht in einen wilden Klamauk. Haag hatte seine Gruppe fest im Griff, ließ dabei aber den komödiantischen Talenten genügend Freiraum zur eigenen Entfaltung. Der Spaß, den das den Mitwirkenden machte, war spürbar.

Auch optisch zeigte man sich durch Kostüme und ein authentisches Bühnenbild gut aufgestellt. So konnte Hans (Christian Mössinger), clever unterstützt durch Hausknecht Karl (Tobias Haag), seine Brigitte (Jasmin Wohlgemuth) in die Arme schließen. Indessen mussten Matthias und Bernd (Michael Bott und Detlev Heselschwerdt) unter strafender Mithilfe des Försters (Simon Kappel) die durchschlagende Wirkung ihres Gebräus erfahren.

Kräuterfrau Leni (Patrizia Knöller) muss kurz als Testperson für das eigene Rezept herhalten, auch die zänkische Viola (Eva Magenreuter) bekommt den flotten Schnapsmix noch eingeschenkt. Überraschung am Schluss: Im Freudentaumel über das geglückte Liebeswerben greifen Hans, Karl und Brigitte zur Flasche – mit unvermeidlichen Folgen.

Eingestimmt auf das Bühnengeschehen hatte der Gesangverein unter der Leitung von Markus Deggelmann mit einem Auszug aus seinem Repertoire, das sowohl klassische Lieder als auch Schlager- und Musicalmelodien enthält.

Vorsitzender Uli Keller sprach von einem „zuversichtlichen Start in das Jubiläumsjahr“ und dankte insbesondere Deggelmann, der nach dem Ausscheiden des Dirigenten Ende Dezember den Chor in nur zwei Singstunden auf den Abend vorbereitet hatte.

Autor: Gabriele Meyer