Loch in Unterreichenbachs Haushalt: Finanzlage bleibt angespannt
Unterreichenbach. Im Etat der Gemeinde Unterreichenbach fehlen rund 700.000 Euro. Um alle Investitionen stemmen zu können, ist ein Kredit nötig.
„Der Haushalt ist in Ordnung. Man kann guten Gewissens zustimmen. Auch wenn wir nicht auf Rosen gebettet sind, aber den Anspruch habe ich auch nicht“, so Kämmerin Petra Faulhaber bei der Beratung und dem Beschluss des Haushalts für das laufende Jahr. Diesen segnete der Gemeinderat am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung in der Turnhalle in Unterreichenbach einstimmig ab.
Doch es klafft im Haushalt ein Finanzloch von über 708.000 Euro. Die Erträge im Haushaltsjahr 2021 belaufen sich auf rund 4,9 Millionen Euro und liegen um 708.000 Euro unter den Aufwendungen, die etwa 5,58 Euro betragen, was zum Defizit führt. Der Aufwand, der dem Jahr 2021 zugeordnet wird, kann somit von den Erträgen, die im selben Jahr entstehen, nicht gedeckt werden.
Investition in Kindergarten
Bei der Grundsteuer rechnet die Gemeinde Unterreichenbach mit Einnahmen in Höhe von 214.000 Euro. Die Gewerbesteuer kalkuliert die Kämmerin mit 200.000 Euro. Aus Benutzergebühren kommen 642.000 Euro zusammen. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer beträgt rund 1,4 Millionen Euro und aus Schlüsselzuweisungen erhält die Gemeinde etwa 1,77 Millionen Euro. Negativ zu Buche schlagen die Personalaufwendungen von über zwei Millionen Euro sowie Sach- und Dienstleistungen in Höhe von über 1,1 Millionen Euro. Die Finanzausgleich-Umlage beträgt 745.645 Euro und für den Kreis blättert Unterreichenbach als Kreisumlage über eine Million hin.
Insgesamt rund 1,6 Millionen Euro nimmt Unterreichenbach für Investitionen in die Hand. Der größte Brocken fließt dabei in den Anbau des Kindergartens in Unterreichenbach, nämlich 630.000 Euro. Für die Maßnahme gibt es einen Zuschuss von 264.000 Euro. Rund 540.000 Euro werden in den Breitbandausbau investiert. Hierfür ist ein Zuschuss in Höhe von 470.000 Euro eingeplant. Für das Kanalnetz stehen 145.000 Euro bereit. 70.000 Euro sind für den Ausbau des Asylgebäudes vorgesehen. Für ein Bauhoffahrzeug sind weitere 40.000 Euro eingeplant sowie für die Kläranlage 66.000 Euro und für den Gewässerschutz weitere 50.000 Euro. Für das Kindergrabfeld stehen 19.000 Euro bereit.
Um alles stemmen zu können, ist eine Kreditaufnahme von 800.000 Euro vorgesehen. „Die Finanzlage in Unterreichenbach bleibt angespannt“, so die Fachbeamtin für Finanzwesen, die dennoch guten Mutes ist.