Mähroboter rühren den Engelsbrander Ratssaal auf
Engelsbrand-Grunbach. Kontrovers und lange hat der Engelsbrander Gemeinderat über die Anschaffung von Mährobotern für die Sportplätze diskutiert. Für die Pflege der Flächen des 1. FC Engelsbrand und des TSV Grunbach sollten insgesamt drei Mähroboter zum Gesamtpreis von über 57.000 Euro gekauft werden. Diese Kosten hat die Gemeinde bereits im Haushalt bereitgestellt. Einige Räte setzten dennoch dicke Fragezechen hinter die Nutzung, Pflege, sachgerechte Anwendung und Versicherung der Roboter und wollen diese Punkte zuerst mit den Vereinen und Platzwarten geklärt wissen.
Bisher werden die vier Sportplätze der beiden Vereine in der Regel einmal pro Woche durch den Bauhof gemäht– die Verwaltung rechnete hoch und möchte durch den Einsatz der Roboter rund 250 Arbeitsstunden pro Saison einsparen, die dann für andere Maßnahmen verwendet werden können. Die Unterhaltungskosten pro Mähroboter belaufen sich pro Jahr voraussichtlich auf 1900 Euro. Vonseiten der Vereine wird gewünscht, dass die Kosten von der Gemeinde übernommen werden, da bisher der Aufwand für das Mähen ebenso in Gemeindehand lag.
Im Vergleich zum Bauhof schneiden Roboter den Rasen nicht nur einmal pro Woche mehrere Zentimeter, sondern mähen den Rasen täglich und sorgen so für eine gleichbleibende Rasenhöhe. „Ein gepflegter Rasen ist toll zum Fußballspielen“, betonte Thomas Kautz (Lebenswertes Engelsbrand).
Ungleiche Behandlung?
Bedenken gab es nicht nur bezüglich der sachgerechten Nutzung, für Unverständnis sorgten bei einigen Räten auch ungleiche Finanzierung, unterschiedliche Behandlung der Vereine und der Kauf von drei Robotern. Denn bei Stückzahl und Finanzierung gibt es Unterschiede: Der 1. FC Engelsbrand benötigt für seine Plätze nur einen Mähroboter. Der TSV Grunbach braucht aufgrund der unterschiedlichen Höhenlage der beiden Plätze zwei, die dann auch auf Spielplätzen eingesetzt werden könnten. Wenn die Mähroboter von den beiden Sportvereinen beschafft werden, besteht die Möglichkeit eines Zuschusses vom Badischen Sportbund in Höhe von 4500 Euro pro Verein. Den Restbetrag würde die Gemeinde den Vereinen erstatten. Die Crux: Der TSV Grunbach kann keinen Förderantrag stellen, da der Zuschuss bereits für eine Baumaßnahme benötigt wird. Helena Gläser (Grüne Liste) stieß vieles sauer auf: „Mir ist schon immer aufgefallen, dass eine bestimmte Sportart besonders gefördert wird“, monierte sie und forderte, die Fußballvereine finanziell und mit Arbeitsstunden mehr in die Pflicht zu nehmen. Doch ein Stimmungsbild ergab, dass sich die Mehrheit am Ratstisch für den Kauf der Roboter im kommenden Jahr aussprach.
Mehr Geburten, mehr Kindergartengrujppen
Künftig wird es in den Kindergärten in Engelsbrand und Grunbach je drei Gruppen geben. Die Geburtenzahlen sind derart angestiegen, dass die bestehenden Betreuungsplätze nicht mehr ausreichen. Im Kindergarten Salmbach geben die Räumlichkeiten keine Erweiterung der Betreuung her, Kinder von dort sollen in den anderen beiden Einrichtungen unterkommen. In Engelsbrand stehen aktuell 52, in Grunbach 60 Plätze zur Verfügung. Aufgrund der längeren Betreuungszeit in Engelsbrand (Ganztagesbetreuung) ist die Gruppengröße dort kleiner. Bei der Erweiterung um je eine halbe Gruppe stehen in Grunbach künftig 75, in Engelsbrand 64 Plätze zur Verfügung.
Um die Aufstockung stemmen zu können, benötigt die Gemeinde mehr Personal. Die Kommune muss dafür knapp 137.000 Euro mehr pro Jahr ausgeben. In Grunbach wird ab September eine Erzieherin eingestellt, in Engelsbrand werden zwei Stellen im Januar 2019 aufgestockt. Insgesamt steckt die Gemeinde jährlich knapp eine Million Euro in die Kindergärten.