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Heimsheim -  06.05.2018
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Männergesang und Hörnerklang bei Benefizkonzert in Heimsheim

Es ist mucksmäuschenstill in der Heimsheimer Stadthalle, als sich die über 50 Sänger des Ungerer Werkchores am Samstagabend erstmals von ihren Stühlen erheben und das Jägerlied von Friedrich Silcher zur Begrüßung anstimmen. Ihre Stimmen erfüllen die Halle, die mit rund 170 Gästen, die zum Teil in Tracht gekleidet sind, an diesem Abend gut besucht ist.

Unter dem Motto Männergesang und Hörnerklang haben die Jagdhornbläser Heimsheim unter Leitung von Bernd Hälsig eingeladen und ein Benefizkonzert zugunsten der Weil der Städter Unamonos Stiftung für bedürftige Kinder und Jugendliche in Perú auf die Beine gestellt. Neben dem satten Klang ihrer Parforcehörner, dem stimmgewaltigen Männerchor unter Leitung von Bernhard Kleile und filigraner Musik eines Hornquartetts der Musikhochschule Karlsruhe unter Leitung von Tristan Hertweck, kam auch Rafael Barahona aus Maichingen mit seiner Trompete zum Zuge. Der 21-Jährige hat im vergangenen Jahr den zweiten Platz bei Jugend musiziert belegt und überzeugte auch am Samstagabend gemeinsam mit dem Männerchor mit diversen Trompetensoli das Publikum. Dass es für ihn und den Chor im Vorfeld nur eine gemeinsame Probe gegeben hatte, war nicht einmal zu erahnen. Mühelos ergänzten sich die Sänger des Ungerer Werkchors und der Trompeter bei dem Stück „Die Post im Walde“ von Heinrich Schäffer.

Tenor Jürgen Misztl und Bariton Peter Eberle glänzten ihrerseits mit Soloauftritten in dem Stück „Waldandacht“ von Franz Abts. Auch nach der Pause hatte Tenor Misztl mit dem Postillion von Longjumeau nochmals einen glanzvollen Soloauftritt gemeinsam mit dem Hornquartett, das seinerseits bereits mit dem Pilgerchor aus Tannhäuser oder zusammen mit dem Ungerer Werkchor mit dem Jägerchor aus Freischütz brillieren konnte.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends stellten die Auftritte der Jagdhornbläser Heimsheim dar. Mit ihren Parforcehörnern haben sie in den vergangenen Jahren viele nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen. Auch am Samstagabend überzeugten sie mit Jagdliedern wie „Bayrische Jagd“ oder „La Capitaine“.

Die volle Bandbreite des groß geschwungenen Instruments offenbarten sie unter anderem mit „La Bois Ferrand“, einem Stück von Jean-Marie Poidvin, das zwischen Dur und Moll wechselt. „Es ist das einzige Stück, das wir kennen, das das tut“, betonte Ensemblemitglied Guntram Huber.

Das Paforcehorn verfüge über rund 15 Naturtöne, alle in Dur. „Moll Töne sind keine Naturtöne“, erläuterte er dem interessierten Publikum. Daher werde das Horn während des Spiels mit der Hand so dicht wie möglich gestopft. „So wird ein halber Ton nach unten möglich.“

Den Abschluss des Benefizkonzerts machte an diesem Abend der Männerchor gemeinsam mit dem Hornquartett. Mit dem Stück „Wald und Jägerei“ von Carl Maria von Weber griffen sie ein letztes Mal das Motto des Benefizkonzerts trefflich auf, bevor sich Musiker und Gäste gleichermaßen auf den Heimweg machten.

Autor: Yvonne Dast-Kunadt | Heimsheim