Mehrere Hangrutsche in Bad Wildbad bedecken Jahnweg einen Meter hoch mit Schlamm - Notumleitung für Tunnelsperrung
Bad Wildbad. Ein Hangrutsch am Fuße des Sommerbergs hat am Donnerstagabend eine Vollsperrung des Jahnwegs in Bad Wildbad ausgelöst. Wie Stadtbrandmeister Tido Lüdtke im Gespräch mit PZ-news erklärte, habe der Erdrutsch auf Höhe der Hochwiesenstraße eine Leitung zerstört. Wie der Wildbader Baubetriebshofleiter Samuel Mostroph am Freitagmorgen um 7.30 Uhr festgestellt hat, ist über Nacht noch mehr vom Hang auf den Jahnweg gerutscht. Und der ist eigentlich Teil der Umleitungsstrecke im Fall einer Tunnelsperrung.
Die Folge des ersten Erdrutsches vom Donnerstagabend: Das Quellwasser der bei den Erdbewegungen zerstörten Leitung ist auf den Jahnweg geflossen und dort blitzschnell gefroren. „Aus Sicherheitsgründen“ habe man schließlich beschlossen, so Stadtbrandmeister Lüdtke, den Jahnweg noch am Abend für Verkehrsteilnehmer zu sperren.
Die kaputte Leitung führt üblicherweise Quellwasser vom Berg hinab in die Enz. Es handelt sich also nicht um ein Rohr, das Trinkwasser beinhalte, versicherte Lüdtke gegenüber PZ-news. Anwohner müssen sich deshalb wohl beim Trinkwasser auf keinerlei weitere Auswirkungen einstellen.
Dafür dürfte der Jahnweg noch etwas länger gesperrt bleiben. "Mindestens eine Woche" lang, vermutet der Bad Wildbader Bürgermeister Klaus Mack.
Über Nacht sind auf etwa 15 Meter Breite weitere Erd- und Geröllmassen und damit auch Sträucher und Bäume den Hang hinabgestürzt. „Über einen Meter hoch“ stehe der Schlamm an einigen Stellen auf dem Jahnweg, sagte Mostroph gegenüber PZ-news. Förster Andreas Wacker erklärte, dass jetzt ein Geologe die Situation begutachten müsse.
Geologe muss Festigkeit des Hangs prüfen
Der müsse, so Mostroph, die Festigkeit der oberen Hangschichten prüfen und dann entscheiden, welche Sicherungsmaßnahmen nötig sind, um die Erd- und Steinmassen zu stabilisieren. Vorher würden Aufräumarbeiten auch wegen der drohenden Gefahr weiterer Hangbewegungen keinen Sinn machen. Da die Gefahr weiterer Erdrutsche wohl nicht von der Hand zu weisen ist, sollten Fußgänger das abgesperrte Gebiet meiden.
Neue Notumleitung für den Fall einer Tunnelsperrung
Das große Problem beim Jahnweg ist seine Bedeutung als Umleitungsstrecke im Falle einer Tunnelsperrung. „Wir gehen davon aus, dass die Beseitigung der Schäden durch den Hangrutsch an der Marienruhe mindestens eine Woche dauern wird. Der Jahnweg bleibt deshalb gesperrt. Der Jahnweg ist damit aber vor allem als Umleitungstrecke Richtung Freudenstadt bei einer Tunnelsperrung nicht passierbar“, erklärt Bürgermeister Mack. Für das Wochenende wurde vom Wildbader Bauhof eine innerörtliche Notumleitung eingerichtet, die aber nur aktiviert wird, wenn der Tunnel aufgrund eines Unfalls oder Defekts überraschend geschlossen werden müsste. „Am Montag wird von den zuständigen Behörden endgültig geklärt, wie im Falle einer Tunnelsperrung zur verfahren ist“, sagt Mack. Grundsätzlich aber gelte: „Bad Wildbad ist bestens erreichbar.“
Die Notumleitung in Richtung Nord-Süd läuft über die König-Karl-Straße (Durchfahrt am Toscana Due wird erlaubt), Kernerstraße, Galeriestraße (Tunnel-Bypass) und Kernerstraße. Die Notumleitung in Richtung Süd-Nord ist befahrbar über die Olgastraße, Kurplatz (wird geöffnet), Uhlandstraße, Bismarckstraße, Kochstraße und Wilhelmstraße. Der Verkehr, der aus Pforzheim in Richtung Enzklösterle/Kaltenbronn fahren möchte, wird – im Notfall einer Tunnelschließung - bereits in Calmbach über die B294 umgeleitet.
Hier können Sie einen Plan der Notumleitung (PDF-Datei, 0,3 MB) herunterladen.
