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Bad Wildbad -  10.04.2019
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Mensa-Essen mit Fragezeichen: Bad Wildbader Gemeinderäte diskutieren über die Schulkantine

Bad Wildbad. Wer liefert künftig das Essen für Schüler und Kindergartenkinder im Rahmen der Bad Wildbader Ganztagsbetreuung? In welcher Form werden die Mahlzeiten eingekauft und welche Küchenausstattung ist notwendig? Fragen über Fragen, die nach Ansicht mancher Bad Wildbader Gemeinderäte noch ungeklärt sind. Einigen Bürgervertretern fiel es bei ihrer Sitzung am Dienstagabend sichtlich schwer, Beschlüsse zu fassen, ohne die Rahmenbedingungen zu kennen.

Zum Hintergrund: Nachdem der bisherige Caterer nur noch bis zum Beginn der Sommerferien die 75 Essen an die Fünf-Täler-Schule, den Goßweilerkindergarten, die Wilhelmschule und das Enztalgymnasium liefert, muss sich die Stadt Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll. Gerechnet wird mit 150 bis 200 Kinder und Jugendliche, die in Zukunft versorgt werden müssen. Eine frische Zubereitung in Eigenregie scheidet nach Ansicht der Verwaltung aus. Zu hoch wären die Personalkosten. Die Stadt sucht nun nach einem Fremdanbieter, der die Speisen gekühlt oder schockgefrostet anliefert. Gespräche mit Lieferanten finden zwar statt, Verträge wurden jedoch noch nicht abgeschlossen.

Offen ist auch, ob es nach dem Bau der Mensa an der Fünf-Täler-Schule in der Jahnstraße möglich sein wird, dort die Essen für alle vier Standorte aufzubereiten, oder ob im Enztalgymnasium, in der Wilhelmschule und im Goßweilerkindergarten Möglichkeiten zur Zubereitung bestehen. Trotz dieser ungeklärten Situation sollten die Gemeinderäte über die Küchenausstattung im Mensa-Neubau entscheiden. Schließlich wurden bereits Angebote dafür eingeholt. Der günstigste Bieter verlangt rund 111.000 Euro.

„Solange nicht klar ist, was man kocht und wo man kocht, kann ich der Vergabe nicht zustimmen“, so Sabrina Theurer-Bott (CDU). Ihr Fraktionskollege Martin Keppler pflichtete ihr bei: „Wir können die Küchenausstattung erst vergeben, wenn wir wissen, welches System wir anwenden werden“. Auch Rita Locher (FWV/FDP) bemängelte: „Das ist eine Planung vom Schreibtisch aus, die nicht den Bad Wildbader Verhältnissen angepasst ist“. Sie kritisierte, dass keine Gespräche mit den Schulleitern stattgefunden haben. Teile der CDU, die gesamte SPD und die Stadtverwaltung drängten aber darauf, die Küchenausstattung zu vergeben. „Alles was in der Küchenplanung aufgeführt ist, werden wir brauchen“, so Hans-Henning Saß (SPD), der zu bedenken gab, dass der Mensa-Bau weitergehen müsse. Man könne nicht so lange warten, bis feststehe, welcher Caterer die Stadt künftig beliefert. „Es kann nicht sein, dass die Planung nun stoppt“, appellierte auch Bürgermeister Klaus Mack. Mit elf Ja-, sieben Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen wurde die Küchenausstattung schließlich vergeben.

Autor: Nicole Biesinger