Gemeinden der Region
Friolzheim -  09.04.2018
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Michael Seiß pocht auf mehr Sachlichkeit in Friolzheim

Friolzheim. Dass künftig der Verein Honigtopf anstelle der vhs Pforzheim-Enzkreis für die Schulkindbetreuung in Friolzheim zuständig ist, hat bei den Eltern Unmut ausgelöst. Sie fürchten einen qualitativen Verlust des Angebots und bemängeln unter anderem die Kommunikation der Verwaltung.

Bürgermeister Michael Seiß, frisch aus dem Urlaub zurück, stört sich vor allem am rauen Ton: „Ich habe für die Art und Weise, wie der Protest in Schärfe und Wortwahl vorgebracht wird, keinerlei Verständnis.“ Die Sorge der Eltern um die Zukunft der Betreuung an sich könne er aber nachvollziehen.

Die vhs sei trotz langer Verhandlungen nicht in der Lage gewesen, ihr Angebot dem Bedarf entsprechend auszuweiten – was der Honigtopf künftig bieten will. Nun gebe es das, was sich die Eltern gewünscht hätten: Plätze für weitere Kinder, verlängerte Betreuungszeiten, auch in den Ferien (außer den Weihnachtsferien), und eine flexible Wahl der Module. Und das freiwillig, betont Seiß – denn es sei nicht die Pflicht einer Gemeinde, überhaupt Schulkindbetreuung anzubieten. Auch für deren Ausgestaltung gebe es keine bindenden Richtlinien.

Man habe sich keine mangelhafte Kommunikation im Vorfeld des Gemeinderatsbeschlusses vorzuwerfen, so Seiß. Es habe in den vergangenen Jahren mehrere Gespräche auch mit Elternvertretern über die Zukunft der Betreuung gegeben. Dabei sei offen kommuniziert worden, dass man nach Alternativen suche. In jenen Gesprächen seien eben diese Wünsche der Eltern geäußert worden, die nun umgesetzt würden. „Am Ende entscheidet der Gemeinderat über dieses freiwillige Angebot“, stellt Seiß klar. „Ich habe Verständnis für das Informationsbedürfnis der Eltern, aber ab einem gewissen Punkt ist Schluss, dann ist der Gemeinderat zuständig und muss einen Entschluss fassen“, so der Bürgermeister. Der Vertrag mit dem Honigtopf sei unterschrieben.

Seiß hofft auf „Sachlichkeit, die Fähigkeit zuzuhören und auch mal was Neues auf sich wirken zu lassen“ beim Elterninfoabend am Donnerstag, 12. April, um 19 Uhr in der Zehntscheune. Er hoffe, die Beteiligten könnten „Neuem eine Chance geben, statt es unwissend erstmal zu verdammen.“

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Autor: bel