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Königsbach-Stein -  17.10.2019
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Miese Masche: Rentnerin mit Abzock-Anrufen regelrecht bombardiert

Königsbach-Stein. Eine neue Variante von Abzock-Anrufen verunsichert derzeit Menschen in der Region. Wie eine Frau aus Königsbach berichtet, wird sie seit mehr als einer Woche geradezu bombardiert mit Anrufen, teilweise klingelt das Festnetz-Telefon im Minutentakt.

Eine neue Variante von Abzock-Anrufen verunsichert derzeit Menschen in der Region. Wie eine Frau aus Königsbach berichtet, wird sie seit mehr als einer Woche geradezu bombardiert mit Anrufen, teilweise klingelt das Festnetz-Telefon im Minutentakt. „Das ist schon eine Belastung für einen“, erzählt sie. Angehörigen und Freunden habe sie inzwischen gesagt, sie sollten sie besser per Handy kontaktieren. Ans Telefon geht sie vorsichtshalber gar nicht mehr.

Die Masche: Beim Anruf meldet sich eine Frauenstimme vom Band. Hier sei die Vollzugsbehörde Stuttgart, behauptet sie. Gegen den Angerufenen liege ein Pfändungs- und Mahnbescheid vor. Dann folgt der Hinweis, für weitere Informationen solle man die Taste 1 drücken. „Ich habe sofort aufgelegt“, berichtet die Königsbacherin, die andere Menschen warnen möchte. Aber die Anrufe hörten nicht auf: Fast jeden Tag meldete sich die angebliche Vollzugsbehörde. „Man hat schon Angst, ans Telefon zu gehen“, so die 70-Jährige, die auch die Polizei informiert hat. „Man weiß ja nie, wer in der Leitung ist.“

Einen Hinweis gibt das Internet, wo man Warnungen vor der Masche findet. „Es handelt sich um keinen Anruf der Vollzugsbehörde Stuttgart, sondern um eine Falle“, heißt es da. Drücke man die Taste 1, werde man in eine kostenpflichtige Warteschleife geleitet und tappe in eine Kostenfalle. Die Masche scheint es bereits seit rund einem Jahr zu geben, so berichtete das „Göttinger Tageblatt“ im Oktober 2018 darüber.

Das Amtsgericht Stuttgart warnt auf seiner Homepage vor den betrügerischen Anrufen. „Wir weisen darauf hin, dass derartige Anrufe nicht von Mitarbeitern des Amtsgerichts Stuttgart getätigt werden“, heißt es. Zahlungsaufforderungen würden stets schriftlich auf dem Postweg versandt. Und weiter: „Wir empfehlen, beim örtlich zuständigen Polizeirevier Strafanzeige zu erstatten.“ Laut Pressesprecherin Sabine Doll sind dem Polizeipräsidiums Karlsruhe seit Januar 16 Fälle dieser Art gemeldet worden, zwei davon in Pforzheim, fünf im Enzkreis.

Autor: sab