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Fußball -  29.01.2025
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Mit 75 Jahren: KSC-Ikone Winfried Schäfer ist jetzt Fußballdirektor in Ghana

Winfried Schäfer steht für ruhmreiche Fußballjahre in Karlsruhe. Mit 75 Jahren fühlte er sich fit genug für ein Comeback. Zurück auf einer deutschen Trainerbank ist er aber nicht.

Winfried Schäfer
Unter Winfried Schäfer erlebte der Karlsruher SC in den 1990er-Jahren ruhmreiche Zeiten. (Foto Archiv) Foto: Uli Deck/dpa

Karlsruhe/Accra. Winfried Schäfer wagt mit 75 Jahren ein Comeback – nicht als Trainer, sondern als Berater und Direktor der ghanaischen Fußball-Nationalmannschaft. „In seiner neuen Funktion wird Schäfer nicht nur als technischer Berater fungieren, sondern auch die Entwicklung des ghanaischen Fußballs als Direktor für Fußball beaufsichtigen“, teilte der Nationalverband mit.

Der einstige Erfolgs-Coach des Karlsruher SC (1986 bis 1998) soll eng mit Cheftrainer Otto Addo zusammenarbeiten, um ein erfolgreiches Team der „Black Stars“ aufzubauen. Der 49-jährige gebürtige Hamburger Addo hinterließ als Kicker bei mehreren Bundesligisten Spuren. In Ghana arbeitet er seit 2021.

„Es wird erwartet, dass Schäfers reiche und vielseitige Erfahrung für die Black Stars und den Verband von großem Wert sein wird, da die Nation den Wiederaufstieg der Mannschaft anstrebt“, heißt es in der Mitteilung des Verbands weiter. Ghana trifft in der Qualifikation für die WM 2026 in Nordamerika im März auf Tschad und Madagaskar.

Zuletzt hat Schäfer von einem Comeback als Profifußball-Trainer geschwärmt. „Ich bin topfit und würde gerne wieder in den arabischen Ländern arbeiten, aber auch für ein Nationalteam in Afrika. Die Erfahrungen, die ich über Jahre gesammelt habe, sind unbezahlbar“, versicherte der einstige Karlsruher Coach kurz vor seinem 75. Geburtstag vor rund drei Wochen. „Ich muss raus“, sagte er im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“ unmissverständlich. An ein Karriereende wollte der Wahl-Ettlinger noch gar nicht denken. „Aufhören ...? Fußball ist so schön“, sagte Schäfer der PZ kürzlich ebenfalls.

Der frühere Bundesliga-Spieler, der mit Borussia Mönchengladbach 1970 deutscher Meister wurde und mit Kickers Offenbach DFB-Pokalsieger, führte den KSC drei Mal in den Uefa-Cup, wo er es mit dem Club unter anderem dank des als „Wunder vom Wildpark“ bekanntgewordenen legendären 7:0-Siegs gegen den FC Valencia im November 1993 ins Halbfinale schaffe. Im DFB-Pokal schafften es die Karlsruher unter Motivator Schäfer 1996 ins DFB-Pokalfinale, das gegen den damaligen Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern jedoch 0:1 endete.

Nach dem KSC coachte Schäfer kurz den VfB Stuttgart (1998), im Ausland dann die Nationalteams von Kamerun, Thailand und Jamaika. 2002 gewann er mit Kamerun die Afrikameisterschaft und traf bei der WM auf Deutschland (0:2). Zudem arbeitete Schäfer als Vereinscoach in den Emiraten und Aserbaidschan, zuletzt bis 2021 beim Al-Khor SC in Katar.

© dpa-infocom, dpa:250129-930-359004/1

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