Mit Hilfe der Gemeinde: Erste Infektpraxis für Kinder in Niefern eröffnet
Niefern-Öschelbronn. Im Enzkreis wird jetzt erstmals eine Infektpraxis für Kinder eingerichtet, die möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt worden sind. Dr. Horst Markmann aus Öschelbronn, Facharzt für Kinderheilkunde, untersucht vom kommenden Montag an in eigens dafür umgestalteten Räumen in Niefern an der Schloßstraße junge Patienten. „In dieser zweiten Praxis für Kinder arbeiten wir ähnlich wie die bereits aufgebauten Fieberambulanzen von Hausärzten in Pforzheim und im Enzkreis“, so Markmann. Wichtiger Hinweis für Eltern: „Ohne Voranmeldung über unsere Praxis in Öschelbronn ist ein Zutritt in diesen Schwerpunkt in Niefern nicht möglich.“ Mit Unterstützung der Gemeinde sind die ehemaligen Geschäftsräume in Niefern in den vergangenen Tagen für den Mediziner vorbereitet worden.
„Nach der Infektpraxis für Hausärzte im Nieferner Ameliussaal haben wir nun auch dem Kinderarzt Horst Markmann aus Öschelbronn passende Räume zur Verfügung gestellt“, sagte Bürgermeisterin Birgit Förster der PZ. Diese Lösung habe große Vorteile: „Sollten Kinder Anzeichen zeigen, dass sie sich angesteckt haben, können wir sie zur weiteren Behandlung aus der Kinderarztpraxis in den Öschelbronner AnthroMed-Räumen herausholen und so die anderen Patienten sowie die benachbarte Klinik vor einer potenziellen Ansteckungsgefahr schützen“, so die Rathauschefin.
Behandlungsräume in leerstehendem Laden
Markmann freute sich, dass seine Idee rasch umgesetzt werden konnte. Bei einem Termin vor Ort war schnell klar, dass sich der inzwischen leerstehende Laden in Behandlungsräume umwandeln lässt. Die Gemeinde übernahm die Umbauarbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt für Pforzheim und den Enzkreis sowie der Kassenärztlichen Vereinigung wurden diese Woche letzte Einzelheiten der Abläufe besprochen.
Aus Sicht von Landrat Bastian Rosenau spielen solche Infektpraxen eine wichtige Rolle in der Corona-Pandemie. „Wir sind den beteiligten Kommunen und Ärzten sehr dankbar. Nicht nur, weil sie ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, sondern weil sie sich auch sonst weit über das Normalmaß hinaus engagieren und damit das Ansteckungsrisiko für uns alle reduzieren“, sagte der Kreischef vor rund zwei Wochen nach der Einrichtung der ersten Infektpraxen, wie die PZ berichtete.
Nachdem im März in der Maulbronner Postscheuer unter Regie von Dr. Till Neugebauer sowie in der Huchenfelder Hochfeldhalle unter Leitung von Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth die ersten zwei Infektambulanzen gestartet waren, folgten im April weitere vier Standorte: im Foyer des Ameliussaals in der Kirnbachhalle Niefern (unter Regie von Dr. Frank Schneider und Dr. Iris Knapp), in Wiernsheim (Dr. Heidi Wahl), in Neuenbürg-Arnbach (Dr. Udo Rether) sowie beim Siloah in Pforzheim (Dr. Peter Engeser), so das Landratsamt.
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