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Bad Wildbad -  07.11.2018
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Mit Optimismus zum Erfolg: Finanzielle Unterstützung für Bad Wildbader Kulturtheater

Bad Wildbad. Es ist eines der schönsten kleinen Theater des Landes und es nagt zwar nicht am Hungertuch, aber ist deutlich auf Diät gesetzt. Das Königliche Kurtheater – ein Kleinod am Rand des Bad Wildbader Kurparks – ist irgendwie durch die Maschen sämtlicher öffentlicher Förderungen geschlüpft.

Allein aber kann der Förderverein, dem das inzwischen größtenteils sanierte historische Gebäude gehört, der Unterhalt des Hauses und das Programm nicht stemmen. „Wir kommen nicht über die Runden“, stellt der Vereinsvorsitzende Thomas Käppler nach Abschluss der dritten Spielzeit fest. „Trotz größten ehrenamtlichen Engagements reicht es nicht.“

Die Hoffnung des Fördervereins, der bereits die Sanierung des außergewöhnlichen Gebäudes gestemmt hat, richtet sich jetzt auf eine Förderung über „Kultur im ländlichen Raum“. Sie richtet sich aber auch darauf, dass die Stadt Wildbad, die das Theater für die „Rossini“-Wochen gegen ein Mietentgeld nutzt, ihr kulturelles Juwel in Zukunft durch einen Zuschuss stützt. „Wir werden einen entsprechenden Antrag stellen“, bekräftigt das Käppler, dem 250 Mitglieder und weitere Fördermitglieder den Rücken stärken.

Käppler blickt zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden Gerd Müller trotz der nicht unbedingt erfreulichen Lage optimistisch in die Zukunft – beide wollen das Haus mit Leben füllen und haben dazu in den vergangenen Spielzeiten ein angesichts der finanziellen Vorgaben erstaunliches Programm auf die Beine gestellt, das aber natürlich bei den Gagen nur eine Art „Mindestlohn“ berücksichtigen und bei allen unkalkulierbaren Reparaturfällen aus dem Ruder laufen kann. Der Wasserschaden im vergangenen Winter war ein solcher Fall – bei einem Mitgliederbudget von rund 10.000 Euro schlug er mit 3.500 Euro richtig ein. „Wir könnten“, stellt Käppler fest, „nicht mal ein Zwei-Personen-Stück einer Landesbühne bezahlen“. Dass Hannelore Elsner kommt, war ein Glücksfall. Ein Teil der Familie ihres Managers kommt aus Bad Wildbad – er hat das Kurtheater für das Gastspiel angemietet.

Die weiß-goldene historische Pracht im Innern des alten Theaters täuscht ein wenig darüber hinweg, welche Aufgaben noch anstehen. Denn der Bühnenbereich befindet sich noch fast vollständig in einer „historischen“ Phase. „Die Sanierung hört am Bühnenportal auf“, sagt der theatererfahrene Müller, ehemals technischer Direktor am Theater Pforzheim. Mit Hilfe der Sparkasse konnte man zwar eine neue Tonanlage kaufen, aber Züge, Beleuchtung und der mit Holzplatten belegte Bühnenboden harren einer durchgreifenden Sanierung für rund 125.000 Euro.

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Autor: Gabriele Meyer