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Bad Wildbad -  28.10.2018
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Mit dem Pilz-Coach durch das Bad Wildbader Rennbachtal

Bad Wildbad. Mit einem Flechtkorb in der Hand und gespitzten Ohren lauscht am Bad Wildbader Rennbach eine erwartungsvolle Gruppe den Worten von Joachim Erk. Erk ist seit zwei Wochen offizieller Pilz-Coach und führt erstmals eine Gruppe. Das Wetter ist nasskalt und bei 5 Grad ziemlich kühl. Doch die Laune ist bei allen Teilnehmern bestens und immer wieder dringt ein fröhliches Lachen durch den Wald.

Gleich auf den ersten Metern im Wald senken sich die Blicke nach unten. Der Waldboden wird fokussiert und die Hoffnung, zwischen Blättern, Gräsern und Wurzeln Pilze zu finden ist groß. „Zu viel sollte nicht erwartet werden. Der trockene Sommer war für das Gedeihen der Pilze nicht gut“, grenzt Erk die Erwartungen ein. Dennoch keimt immer wieder Freude bei den Teilnehmern der Pilzwanderung auf.

Humorvolle Art

„Essbar oder nicht?“ – fragt eine Teilnehmerin gespannt. Der Pilz-Coach klärt in humorvoller Art auf und erklärt auch deutlich, wann man besser die Finger von den Pilzen lassen soll. „Hier habe ich einen“, hallt es mehrfach durch das Dickicht. Gespannt neigen sich die Blicke auf den Fund. Vor allem Maronen landen im Korb.

Zuvor hatte Pilz-Coach Erk einige theoretische Aspekte erklärt. Rund 10.000 bis 11.000 verschiedene Pilzarten gibt es in Europa. „In Deutschland sind nur wenige Arten tatsächlich giftig“, so Erk. „Von Pilzen mit Röhren geht im Normalfall keine Gefahr aus“, ergänzt er. Dennoch weist er darauf hin, dass nur das verzehrt werden soll, was tatsächlich bekannt ist. Sollte ein Pilz nicht bestimmbar sein, ist es ratsam einen Pilzsachverständigen zu fragen. „Zwar sind Pilze nicht kontaktgiftig aber bei Unklarheiten sollten die Pilze im Korb getrennt werden, da eine Lamelle ausreicht um die restlichen Pilze zu verderben“, warnt Erk.

Der Fachmann geht nicht nur auf sämtliche Fragen ein, sondern macht deutlich, dass das Sammeln von Pilzen zwar erlaubt ist aber lediglich auf ein Kilogramm pro Tag und Sammler beschränkt ist. „Es geht vor allem darum, die Natur nicht zu zerstören“, mahnt Erk. „Es soll nur das gesammelt werden, was innerhalb eines Tages gegessen werden kann“, meint der Pilz-Coach weiter. Tatsächlich kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Vorfällen, wo all zu fleißige Pilzsammler Bußgelder bezahlen mussten.

Auf dem Rundweg wird nicht nur nach Pilzen gesucht, nein auch gefachsimpelt. Bei den Gesprächen wird deutlich, dass Pilze zum einen wahre Nährstoffwunder sind und wichtige Vitalstoffe enthalten, zum anderen aber auch eine Gesundheitsgefahr darstellen können. Am Ende strahlten die Teilnehmer. Zwar waren die Körbe nicht voll. Aber die sechs Teilnehmer konnten neben einer Hand voll Pilzen, darunter Maronen, Kuhmäuler und Stockschwämmchen, auch viele Erfahrungen mitnehmen.

Autor: Stefan Meister