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Mühlacker -  12.11.2025
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Mühlacker setzt Schwerpunkt bei den Sanierungsgebieten

Mühlacker. Die Priorisierung der Ziele für die Sanierung „Ortskern II Lienzingen“ wird für das Jahr 2026 beibehalten. Das hat der Mühlacker Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Zudem soll für den Kindergarten-Neubau in Lienzingen 2026 ein Aufstockungsantrag für das Programm „Investitionspakt Baden-Württemberg Soziale Integration im Quartier“ (IBW-SIQ) für den Kostenanteil der U3-Gruppe gestellt werden.

Mühlacker Enzpark Grundstück
Gebäude und Anlagen auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Keefer in den Mühlacker Enzgärten (links) sind abgerissen.Die Umgestaltung des Areals in eine Erlebnisfläche für Kinder könnte bis Dezember abgeschlossen werden. Foto: Röhr

Für die Sanierungsgebiete „Ortskern Mühlhausen“, „Enzstraße/Waldenserstraße“ sowie „Ortskern Lomersheim“ hat die Stadt schon eine Aufstockung der Fördermittel erhalten, berichtete Hannah Reinbold von der Kommunalentwicklung (KE).

Schadstoffe in Mehrzweckhalle

Für das Sanierungsgebiet „Ortskern Mühlhausen“ berichtete Reinbold: „Es gab Probleme bei der Mehrzweckhalle durch die Schadstoffproblematik.“ Deshalb habe die Stadt bereits eine einjährige Verlängerung der Förderung erhalten. Das Sanierungsgebiet laufe bis zum 30. April 2027. „Wir rechnen aktuell nicht mit einem Fehlbetrag“, sagte Reinbold. Aktuell stünden von den 5,4 Millionen Euro Förderung noch 962.000 Euro zur Verfügung. Der Austausch der Spielgeräte auf dem Spielplatz neben der Mühlhäuser Halle sowie die Außenanlage des Kindergartens könnten in diesem Jahr noch abgeschlossen werden.

Zum Sanierungsgebiet „Enzstraße/Waldenserstraße“ erklärte die KE-Planerin, dass diese Maßnahme noch bis April 2026 dauere. Der Förderrahmen, so Reinbold, liege bei 6,6 Millionen Euro, die Finanzhilfe bei 3,4 Millionen Euro. Die Freiraumgestaltung rund um den Dürrmenzer Marktplatz sowie die Umgestaltung des ehemaligen Keefer-Grundstücks in eine Spiel- und Erlebnisfläche für Kinder könnten noch bis Dezember abgeschlossen werden, teilte Reinbold mit.

Beim Ortskern Lomersheim – auch hier wird saniert – liege der Förderrahmen, so die KE- Planerin, bei 4,5 Millionen Euro und die Finanzhilfe bei 2,7 Millionen Euro. Das Sanierungsgebiet läuft noch bis April 2027. In diesem Rahmen erfolgte die Sanierung der Lomersheimer Mehrzweckhalle. Und mit der Umgestaltung des Enzufers könnte im nächsten Jahr begonnen werden. Beim Projekt „Ortskern II Lienzingen“ ist der Stand, dass die Sanierung bis 2033 dauert. In diesem Jahr hätten, so Reinbold, mehr als zehn Erstberatungen im privaten Gebäudebereich stattgefunden.

Und für den dortigen Kindergartenneubau wurden bereits 1,6 Millionen Euro an Förderung zugesagt. Dafür könnten nun auch zusätzlich die Kosten für die Räume der Kinder unter drei Jahren (U3) beantragt werden, was nächstes Jahr erfolgen soll. Die positive Entwicklung der Sanierungsgebiete lobten alle Fraktionen.

Gemeinderat stimmt bei „Mühlehof-Loch“ für Marktsondierung

Während der Platz von SPD-Stadtrat Paul Renner als unterlegenem OB-Kandidaten in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend leer blieb, verfolgte der am Sonntag neugewählte Mühlacker Oberbürgermeister Stephan Retter unter den Zuschauern die Sitzung.

Denn dabei ging es auch darum, dass die Marktsondierung zur neuen Mitte, wo heute das „Mühlehof-Loch“ ins Auge fällt, als Auftrag für rund 50.000 Euro vergeben wird. Dafür gab es im Gemeinderat nur eine Gegenstimme. „Es ist die Frage, wie es mit der neuen Mitte weitergehen soll“, sagte OB Frank Schneider. „Wir müssen die Hoffnung haben, dass über ein Markterkundungsverfahren potenzielle Investoren für das Loch gefunden werden können – dafür braucht es ein professionelles Büro“, meinte Rolf Leo (Freie Wähler). „Wenn etwas dabei herauskommt, haben wir auch die Chance, längerfristig was zu erreichen“, sagte Klemens Köberle (LMU). „Wir stimmen ebenfalls zu“, sagte Natascha Blattner (FDP). Und weil sich der jetzige Zustand rund um den abgerissenen Mühlehof und das dortige „Mühlehof-Loch“ auf absehbare Zeit wohl nicht ändern lasse, schlug die Stadtverwaltung vor, den Bauzaun um das Gelände aufzuhübschen.

Das, erklärte Holger Weyhersmüller, Leiter des städtischen Umwelt- und Tiefbauamtes, könne entweder durch einen Stabmattenzaun mit Kosten zwischen 26.000 bis 30.000 Euro erfolgen oder als einfache Maßnahme durch den Bauhof für 15.000 Euro, indem der jetzige Bauzaun stabiler aufgestellt werde. Zudem soll die Verwaltung prüfen, ob es einen Zuschuss aus der Schulförderung geben könnte, den Laura Craiss (FDP) anregte. „Man könnte den Obst- und Gartenbauverein fragen, ob er einen Aufruf macht, wer Bäume übrig hat und sie dort auf dem Areal pflanzen will“, gab Manfred Rapp (LMU) als Tipp. Denn im Vorfeld hatte Jürgen Metzger (SPD) vorgeschlagen, in Richtung der Bundesstraße 10 am „Loch“ Erlen und Pappeln zu pflanzen, was für rund 5000 Euro Kosten geschehen könnte.

„Ä bissle schee darf’s schon sein“, sagte Metzger.

Den Schotter abzuräumen und die Stelle mit Erde als „Tiny-Forst“ anzulegen, wäre passend, so Metzger. „Hat sich unsere Finanzlage in den letzten 24 Stunden verändert?“, fragte ironisch Günter Bächle (CDU). Nun erfolgt die Lösung für 15.000 Euro.