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Bad Wildbad -  30.12.2018
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Musiker-Treffen bei Folk-Blues-Rock-Session in Bad Wildbad

Bad Wildbad. Kurz vor 20 Uhr im Bad Wildbader Jugend- und Kulturhaus: Helfer verlegen Kabel, bereiten ihre Instrumente vor, stellen die Helligkeit des Bühnenlichts ein. „So richtig voll wird es erst gegen neun“, erklärt Roland Roller, der stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises Jugendhaus. Die ersten Gäste treffen ein: Die einen, um selbst Musik zu machen. Die anderen, um ihnen dabei zuzuhören. „Man weiß vorher nie genau, wer kommt“, so Roller: „Jeder Abend ist ein bisschen anders.“ Das ist das Konzept der Folk-Blues-Rock-Session, die jeden letzten Donnerstag im Monat im Jugend- und Kulturhaus über die Bühne geht.

Wenn man überhaupt von einem Konzept sprechen kann. Denn ein festes Programm, eine Auftrittsreihenfolge oder einen Ablaufplan gibt es nicht. Gespielt wird, was gefällt. Spontan entscheiden die Musiker, auf was sie Lust haben: Rock, Blues oder Folk. „Es geht nicht darum, dass eine Band hier einen Arbeitseinsatz hat“, so Roller lächelnd. Er sagt, in erster Linie sollten bei der Session die Musiker im Mittelpunkt stehen.

Seit acht Jahren organisiert er die Veranstaltung schon zusammen mit seinem Vorstandskollegen Hans-Henning Saß – ehrenamtlich in seiner Freizeit. Und warum? „Weil’s Spaß macht“, sagt Roller und grinst: „Musik machen, macht immer Spaß.“ Das scheinen auch die Gäste so zu sehen. Viele kommen regelmäßig. Auch Dieter Westerteicher. „Ich bin fast immer da“, sagt der Musiker, der schon in verschiedenen Pforzheimer Bands gespielt hat, während er Roller dabei hilft, das Mikrofon richtig auf die akustische Gitarre auszurichten, die er inzwischen in den Händen hält: „Man trifft hier immer nette Leute.“

Westerteicher gehört bei den Sessions im Jugend- und Kulturhaus mittlerweile fast zum Inventar. Seit sieben Jahren kommt er regelmäßig. „Es ist wirklich jedes Mal anders“, sagt der Musiker: „Wie der Abend abläuft, hängt davon ab, wer kommt.“ Roller hat mittlerweile seine Gitarre gestimmt und fängt an, darauf zu spielen. Hannes Greul nimmt seinen elektronischen Bass in die Hand und steigt mit ein. Das macht er immer so. „Wenn einer etwas anfängt, das mir gefällt, dann nehme ich mein Instrument und spiele mit“, sagt er. „Dabei kommen tolle Sachen raus, die man so nie hätte planen können.“ Immer, wenn es ihm beruflich möglich ist, kommt Greul vorbei. Viele tolle Kontakte habe er bei den Sessions schon geschlossen. „Ich genieße die Atmosphäre hier“, sagt der Bassist, der auch in der Band „Cezanne“ spielt. Dann macht er sich bereit, um loszulegen.

In der Zwischenzeit hat sich der Saal gefüllt. Immer mehr Menschen strömen herein, einige mit Taschen für ihre Instrumente. Man kennt sich. Viele begrüßen sich mit Vornamen. Manche nehmen an den im Raum verteilten kleinen Tischen Platz, manche bleiben an der Bar stehen. Sie trinken Bier und Bionade, während auf der Bühne die Musiker spielen. Ist eine Gruppe fertig, fängt die nächste an. Alles ganz entspannt.

Autor: Nicole Roller