Musikverein Mühlhausen liefert im Faschings-Livestream Couch-Duette: Hausball im eigenen Wohnzimmer
Tiefenbronn-Mühlhausen. Der Musikverein Mühlhausen wäre nicht der Musikverein Mühlhausen, würde er sich nicht auch zu Corona-Zeiten etwas Peppiges einfallen lassen. Wenn der Hausball aufgrund der Pandemie nicht wie sonst üblich freitags nach dem „Schmotzige“ im proppenvollen Kollmar- und Jordan-Gebäude stattfinden kann, dann kommt die Faschingsveranstaltung unter dem Motto: „Hausball zu zweit“ per Live-Stream und auf Youtube eben direkt in die Wohn- und Arbeitszimmer.
Am Freitagabend passte alles. Sogar an eine entsprechende Einkaufsliste hatten die Musiker vorab gedacht. Auf dem Zettel für das allgemeine Wohlbefinden standen ein Kasten Bier, Cocktailzutaten, Wasser, Kopfschmerztabletten für den nächsten Tag, Faschingsdeko, Verkleidung und natürlich alles Notwendige für die traditionellen Schnitzelweckle. Damit diese auch tatsächlich wie beim Hausball schmeckten, lieferten Elke und Walter Schanz aus ihrem Küchenstudio zielgenaue und digitale Anleitungen. Diesen stand das fastnächtliche Bar-Team mit Pippo Schwarz und Karl Schwenk, die kräftig für geschüttelte und gemixte Getränke zum Nachahmen sorgten, in nichts nach.
In sich hatten es aber nicht nur die Getränke, sondern auch das pfiffige närrische Programm, für das über mehrere Stunden jeweils zwei Musiker – Ausnahmen waren Familien – aus ihren Wohnzimmern sorgten. Sie lieferten musikalische Meisterleistungen in Couch-Duetten mit unterschiedlichen Instrumenten und Lachern am laufenden Band ab. Sogar eine Kostümprämierung gab es. Zuschauer konnten ihre Bilder per Mail oder über soziale Medien schicken und hatten dabei sichtlich Spaß.
Lieder umgetextet
Mit „Verdammt ich trau mich, ich trau mich nicht“, hatten „Rolands Schnecken“ (Timo Dietz und Dominik Kahl) beispielsweise Matthias Reims Hit auf Corona und Impfen umgetextet und für einen Ohrwurm auf der E-Gitarre gesorgt. Überhaupt wurde Timo Dietz auch technisch zum Macher des Abends.
Mit dabei als Sänger und Sitzungspräsident Karim Moussavi-Zadeh und seine Assistentin Ramona Reim. Die Lachmuskeln strapazierten gehörig „Single-Lady 65“ (Thomas Schneider mit Tochter Luisa und Ehefrau Claudia). Reichlich Fasching in den Genen hat „Kika-Reporterin“ Felicia Beer, die sich sogar traute, die Bundeskanzlerin (Sebastian Beer) zu interviewen. Anschließend ließ sie es mit Onkel und Fastnachts-Tausendsassa Sebastian Beer à la Wolfgang Petry richtig krachen.
Frivoles aus München präsentierten „Mister Helikon“ Benno Köstler und Korbinian Meister. Die Rockies um Hendrik Stehle, Niklas und Henrik Petersen überraschten als Corona-Faschings-Polizei: „Den Scheiß gibt es schon ein Jahr und ist noch immer da“, freuten sie sich, dass der Hausball dennoch stattfindet und schmetterten dabei „Hit the road Jack“.
Als Dick und Doof begeisterten Mathis Grote (Trompete, Snare) und Florian Jost (Euphonium und Bass). Cohens „Halleluja“ hatten die beiden eine spezielle Corona-Variante verpasst. Adrian Lucht und und Marc Heinkel nutzten den Fasnetsimulator 2021 zu einem „Pur“-Medley und Frau und Frau Hefner (Verena und Markus Hefner) lieferten ein großes „Badley“.
