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Schömberg -  27.11.2019
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Nach Ärger wegen Feuerwehreinsätzen: Asylhilfe sieht keine Parallelgesellschaft in Schömberger Unterkunft

Schömberg. Fehlalarme in der Flüchtlingsunterkunft in der Schömberger Hugo-Römpler-Straße haben bei den Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr für Missstimmung gesorgt. Mitglied und Gemeinderat Joachim Zillinger (CDU) hatte in einer Ratssitzung Mitte November seinen Ärger darüber ausgedrückt und vor einer Parallelgesellschaft in dem Heim gewarnt. An dieser Wortwahl stört sich nun der Arbeitskreis Asyl aus der Gemeinde.

Mitglieder eines kriminellen Clans oder des Islamischen Staats (IS) bildeten eine Parallelgesellschaft, so Ulrike Berkholz vom Arbeitskreis Asyl am Dienstagabend vor Ort. In großer Runde sei man sich mit den anderen ehrenamtlich Aktiven beim Arbeitskreis einig gewesen, dass der Begriff für die Situation in der Unterkunft alles andere als angemessen sei.

„Wir sind sehr weit entfernt von einer Parallelgesellschaft“, sagt auch Tino Bayer, der ebenfalls für die UWV im Gemeinderat sitzt und sich in der Flüchtlingshilfe engagiert. Eine Gefahr bestünde lediglich, wenn es keine unterstützenden Paten mehr für die rund 45 Bewohner gebe.

Mit Zillinger wolle man zur Klärung Kontakt aufnehmen, so Bayer im früheren Mönchs Lamm weiter. Als er in der kurz darauf stattfindenden Gemeinderatssitzung noch einmal auf das Thema zu sprechen kommt und sich auch für die Fehlalarme entschuldigt, meldet sich Zillinger nicht zu Wort. Den Vorschlag des Ratskollegen, sich mit dem Gemeinderat vor Ort ein Bild von dem Heim zu machen, sieht Bayer sehr positiv. 

Zum Hintergrund: Fehlalarme sind Grund für Ärger

In der Flüchtlingsunterkunft in der Hugo-Römpler-Straße sei bereits mehrfach mutwillig der Alarm ausgelöst worden, obwohl keine Gefahr bestanden habe, hatte Joachim Zillinger Mitte November im Gemeinderat sichtlich verärgert berichtet. Gesamtkommandant Rainer Zillinger bestätigte rund zehn Fälle in diesem Jahr und reagierte ähnlich empört. Nachdem man nach Einsätzen Anfang des Jahres die Empfindlichkeit der Rauchmelder herabgesetzt habe, seien in den vergangenen Wochen Alarmknöpfe gedrückt worden, obwohl keine Gefahr bestanden habe. „Mir fehlt jegliches Verständnis, wenn die Einsatzbereitschaft mehrerer Feuerwehrleute missbraucht wird“, so Rainer Zillinger.

Tino Bayer, UWV-Ratsmitglied und in der Flüchtlingshilfe aktiv, hatte damals von einem „gewissen Vandalismus in und außerhalb der Unterkunft“ berichtet.

Letztendlich seien aber nur zwei bis drei Bewohner problematisch, an die man nicht herankomme. Man dürfe jedoch niemanden vorverurteilen. Die Unterkunft stünde nahezu jedem offen.

Mehr lesen Sie am Donnerstag, 28. November 2019, in der „Pforzheimer Zeitung“ Ausgabe Nordschwarzwald oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: kri